keit und Kultusministerien ein immer bedrohlicher werdendes Problem
("Lehrerschwemme"). Die damit verbundenen Einbußen und Veränderun-
gen der Funktion von Lehrerausbildung schlagen sich in der Folge in
verschiedener Weise nieder und können hochschulintern nur teilweise
kompensiert werden.
Studentenzahlen und Lehre rarbeitslosigkeit
Die Kasseler Lehrerbildung hat sich auch in Konkurrenz zu so renom-
mierten benachbarten Universitäten wie denen in Göttingen und Marburg
behaupten können. Die Nachfrage steigt seit Jahren an. Die Studenten-
zahl stieg von 331 (WS l97lf72) auf ca. 2.200 (WS 1975]76) und hat sich
von da ab auf diesem Niveau eingependelt. Für das Wintersemester
l98of8l betrug sie 2. 138. Dabei ist bemerkenswert, daß diese Entwick-
lung im Gegensatz zu dem an allen anderen hessischen Universitäten
seit dem Wintersemester 1974f75 beobachtbaren starken Rückgang der
Lehrerstudentenzahlen steht. 52 du den positiven Entwicklungen zählt
auch die überwiegende Anerkennung der Kasseler Stufenlehrerabschlüs-
se in allen Bundesländern.
Im Wintersemester 198of81 gab es in den einzelnen Fächern die folgen-
den Studienanfängerzahlen (jeweils Summe aus 1. und 2. Fach, siehe
dazu Tabelle 1).
Für die Lehrämter an beruflichen Schulen schrieben sich 119 Studen-
ten ein.
In diesen Zahlen spiegelt sich der nach wie _vor rege Zuspruch zu den
traditionell beliebten geisteswissenschaftlichen Fächern wider; zudem
drückt sich darin der gelungene Ausbau der Studiengänge in Sport, Mu-
sik, Polytechnik und Kunst (einzige S II-Ausbildung in Hessen) aus.
Die Lehrerarbeitslosigkeit kündigt sich in der Bundesrepublik mit vol-
ler Schärfe erstmals Mitte der 70er Jahre an. Die Bedarfsberechnun-
gen der Kultusministerkonferenz lassen erwarten, daß 1976 10. 000 Leh-
rer ohne Anstellung bleiben werden. 53 Diese Entwicklung setzt sich -
von eindringlicher werdenden Warnungen der Kultusminister vor dem
Lehrerstudium begleitet - in den folgenden Jahren fort.
Im Mai 1979 ergeben sich nach der Statistik der Kultusministerkonfe-
renz folgende Zahlen arbeitsloser Lehrer (siehe Tabelle 2). Im Mai
1979 sind in Hessen also 1.044 Lehrer arbeitslos. Für 1985 wird für
den allgemeinbildenden Bereich prognostiziert, daß in Hessen etwa
11.000 Bewerbern nur ca. 500 Einstellungen gegenüberstehen werden.
Die Versuche, dieser Tendenz durch die Empfehlung von Schulstufen
und Fächern mit größeren Einstellungschancen entgegenzuwirken 55,
blieben auch für Kassel nicht ohne Folgen. Während der Anteil der Stu-
dienanfänger der Primarstufe von 24070 (WS 1975f76) auf 147a (WS 1980]