Elgershausen.
Der am Fuße des Habichtswaldes an der Bauna gelegene Ort, der 1123 als Egelmarshusen vor-
kommen solll, erscheint 1145 als Edelgershusunä 1345 als Elgershusin und Elgirshusenß Abgeleitet wird
der Ortsname von einem Personennamen4, als welcher der in der Familie von Dalwigk sich wiederholende
Vorname Elgar giltn" Tatsache ist, daß sich für den in der Nachbarschaft der Schauenburg, dem Stamm-
sitze der von Dalwigk, bis in das erste Viertel des 19. Jahrhunderts die Schreibweise Elgarshausen findetß
Die Hälfte ihres Zehnten in Elgershusen verkauften die Brüder Widekind und Berthold von Schwarzenberg
1295 an Landgraf Heinrich} Dem Abt von Haina trat drei Jahre später Johannes von Ryne seinen Zehnten
im Ort abß Zu den Besitzungen des Klosters Nordshausen rechnete auch eine Mühle im Dorfe, deren Zu-
gehörigkeit 1301 als alt bezeichnet wird? Ob man die unmittelbar am Ort gelegene Buchmühle oder die
etwas abseits liegende Katzenmühle als diese Klosterbesitzung ansprechen darf, ist nicht ersichtlich. ln dem
1505 dem Klerus Niederhessens vom Erzbischof Jakobus von Mainz auferlegten Subsidienregister ist die zur
Präpositur Fritzlar gehörige Kirche zu Elgershusen mit 10 Albus eingetragen") Güter „in dem Gerichte des
Dorfes zu Elgirshusin" werden 1564 genannt." Ein Wernherus plebanus in Elghershusen erscheint 1309 in
einer Urkunde, durch welche er in Gemeinschaft mit Mitgliedern des Hauses Twiste auf Güter zu Gunsten
von Kaufungen verzichtet? Daß dieser Geistliche dem genannten Adelsgeschlechte angehörte, ist glaubhaft,
da die von Twiste das Patronat über die Kirche bis zum Aussterben 1715 vom fürstlichen Hause zu Lehen
trugen.13 Ein Leonhard Seibert wurde von der adeligen Familie 1657 als Pfarrer präsentiertßt
Den im Dreißigjährigen Kriege arg belästigten Ort suchte 1672 ein größerer Brand heimß" Von alten
Flurbezeichnungen sind die Namen „Auf'm heiligen Hause", der „Hilgenhofä die Landwehrhöfe" und die
„Teufelsbüttem zu erwähnen. Erhöhte Bedeutung unter den Gehöften muß „Baltzer Marolts Hofstat" besessen
haben, deren Grundriß sich unter den von Landgraf Moritz eigenhändig aufgenommenen Skizzen befindet."
Kirche.
ßlm jahre 1515 bestätigten die Vorsteher der Gemeinde Elgershausen, daß ihnen die Äbtissin und
der Konvent zu Nordshausen vor dem Ortspfarrer „uff eyn mal uczgeleget und gegeben haben funfi gulden
an guden harttem gelde, dy wir dan widder umbe an unser godts husz namelich zcu dem Kirchthornne
du nordtostlich gebruchet und gewant haben".18 Dieser Kirchturm hat sich erhalten als einziger Rest des mittel-
alterlichen Baues") Den Formen nach gehört das annähernd quadratische, aus großen Tuffsteinquadern er-
richtete Glockenhaus der Frühgotik an. Sein Erdgeschoß deckt die halbkreisförmige Tonne, sein Ober-
geschoß ein spitzbogiges, rippenloses Kreuzgewölbe, in dessen Schildflächen neben einem einfachen im Drei-
Tafel 33, 14-
11. 34, 1
1 Schminke, Mon. Hass. IV, 5.655. - 2 Justi, Denkwürdigkeiten IV1, 5.35.
1 Urk. d. Klost. Nordshausen. 5t.-Arch. Marburg.
1 Arnold, Ansiedelungen, 5.398. Schimmelpfennig, Ortsnamen.
5 Chronik. Pfarr-Arch. Elgershausen.
ß Topographisch-statistische Beschreibung vom Amte Wilhelmshöhe. 5t.-Arch. Marburg.
"1 Wenck, Landesgeschichte 111, Urk. Nr. 192. - 8 Kuchenbecker, Anal. Hass. X1, S. 171.
9 Urk. d. Klost. Nordshausen. St.-Arch. Marburg. - 10 Würdtwein, Dioec. Mogunt. III, 5.511.
11 Landau, Hessengau, 5.63. - 12 Roques, Urk. Nr. 114 u. 115.
13 Ledderhose, Kirchenstat, 5.54. Curtze, Geschichte und Beschreibung des Fürstentums Waldeck, 5. 242.
14 Chronik. Pfarr-Arch. Elgershausen.
11 Chronik. Pfarr-Arch. Elgershausen. - 16 Flurkarten, Katasteramt ll, Cassel.
11 Grunt Ris Balltzer marolts zu Elgershaussen den 8. Juny 1614. Landesbibliothek Cassel.
11' Urk. d. Klost. Nordshausen. St.-Arch. Marburg.
19 Pläne, Kreisbauinspektion 11, Cassel.
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