Full text: Kreis Cassel-Land : Text (4)

cwcaaaaewaaazyacaaacyc-ycaaac-waa Kunstgeschichtliche Übersicht. EQQESQEQQSEEEEEEQEQESEEQ 
feld, Pforr, Quitter, Böttner, Nahl, Range, Primavesi, Keßler, Pinhas, Engelhardt, Schraidt, Hummel und vor 
allem j. H. Tischbein. Die auswärtigen Maler führt das Künstlerverzeichnis auf. Zwei kleinere allegorische 
Schnitzereien von joh. Leonh. Bauer besitzt die Löwenburg. Von lnteresse sind die in derselben Burg auf- 
bewahrten Reiterstatuetten Erzherzog Alberts von Österreich und Herzog Karl Emanuels von Savoyen, 
letztere ein von P. Tacca gefertigtes Modell zu einer nicht zur Ausführung gekommenen Kolossalstatue. 
Die Gobelins des alten Weißensteiner Schlosses sind in den überkommenen lnventarienverzeichnissen 
ziemlich genau beschrieben. Altfranzösische und golddurchwirkte flämische Webstoffe besitzt noch heute in 
Resten die Löwenburg, die unter ihren zusammengesuchten Wandbekleidungen auch Tapeten aus Leder, Stick- 
arbeit und gemalter Leinwand aufweist. Mit gemusterten Stoffen aus französischer und deutscher Seide sind 
die Räume des Schlosses Wilhelmshöhe bespannt. 
Während die Löwenburg in ihren Möbeln ein buntes Gemisch von italienischen, französischen und 
deutschen Stücken der Renaissance, des Barocks und des Rokoko zeigt, ist die Ausstattung des Schlosses 
ganz im Geiste seiner klassizistischen Erbauungszeit gehalten. Eine Anzahl künstlerischer Gefäße, insbesondere 
von Straußeneierpokalen, Kokosnußbechern, venetianischen Gläsern, Apostel- und Reichsadlerbechern, ist auf 
der Löwenburg zu einer Sammlung vereint, deren ältestes Stück ein Glas von 1524 sein dürfte. Als exotische 
Stücke seien ein persischer und ein arabischer Pokal erwähnt. Die Rüstkammer der Burg birgt eine Sammlung 
von Waffen. 
Bürgerhaus. 
Das Bürgerhaus ist eigentlich nur in einem Beispiel vertreten, in der früher in Cassel stehenden und 
1902 nach Harleshausen übertragenen Ritterschen Weinschenke, einem Renaissancebau mit umgestaltetem 
Grundriß, aber fast unverändertem Aufbau. Auf einem massiven Erdgeschoß mit sandsteinumrahmten Fenstern 
und ziemlich reichem Portal erheben sich, ganz die Casseler Art, die Oberstocke in Fachwerk. Nicht uner- 
laubt dürfte es scheinen, auch die nach gleichen Grundsätzen ausgebildeten, in den größeren Ortschaften des 
Kreises sich findenden Dorfhäuser zur Gruppe dieses Bürgerhauses zu zählen, sofern sie nicht in erster 
Linie landwirtschaftlichen, sondern kaufmännischen Zwecken dienen und von Stallanlagen sich frei halten. 
Bauernhaus. 
Die beiden im Landkreis Cassel vorkommenden Arten des Bauernhauses, die fränkische und 
die sächsische Anlage, unterscheiden sich vorzugsweise im Grundriß. So grundsätzlich verschieden ist in 
beiden Fällen das Verhältnis von Wohnräumen zu Scheunen und Stallungen bestimmt, daß es an Versuchen, 
einen Ausgleichsgrundriß zu schaffen in der Zone, wo die beiden Hausformen zusammenstoßen, überhaupt 
gefehlt hat. 
Wenngleich die fränkische Anlage nicht, wie die sächsische, nur eine Art der Grundrißlösung kennt, 
lassen sich doch hinsichtlich der Anordnung der Räume für Menschen, Vieh und Getreide bei Anlagen 
gleicher Größe auch die gleichen Gesetze ableiten. Auch das kleinste Haus zählt zwei aus Fachwerk her- 
gestellte, auf Bruchsteinsockel ruhende Geschosse. Die Traufe der Reihenhäuser liegt nach der Straße, der 
Giebel nach der Nachbargrenze. Die einfachste Art, die Einflügelanlage, ist die verbreitetste. Bleiben 
außer dem Dachboden Räume für Getreide ganz außer Betracht, so wird der rechteckige Grundriß des 
scheunenlosen Hauses in vier Räume derart aufgeteilt, daß die eine Seite den Eingangsflur (Hausehren) mit 
der Treppe und die Küche,_die andere Seite ein Wohnzimmer und einen Schlafraum aufnimmt. lm oberen 
Stockwerk wiederholt sich die Einteilung des Erdgeschosses mit der Änderung, daß an Stelle der Küche eine 
Tafel 6, 2
	        

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