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Mühlhausen
Taf. 86 a
Taf. 86'
Ursprünglich dreischiffige Basilika, erbaut im 12. Ih. Südliches Lhorfenster 14. ^sh., alle
übrigen in der Barockzeit erweitert. Wiederherstellung der Kirche 1590, umfassendere 1786/87:
Seitenschiffe entfernt, Nrkaden vermauert und durch Strebepfeiler abgestützt. Lingangsvor-
Halle der Uordseite 1844. — Letzte Wiederherstellung 1927 durch Baurat Ouehl, Ausmalung
durch Kirchenmaler Blaue. — Line Steinkanzel und ein gotischer Schlußstein aus der Kirche
befinden sich im Heimatmuseum zu Korbach. Lin Pfarrhaus wurde nach dem Brande von 1666
neu erbaut. 1788 abermaliger Neubau.
Bestand
Grundriß. sNbb. 54). Rest einer romanischen Basilika. Sie war dreischiffig-zweijochig im
gebundenen System angelegt, mit quadratischem Gstchor und mit einem nach der Kirche hin
durch eine zweigeschossige voppelarkade geöffneten querrechteckigen Westbau (Turm). Die
Seitenschiffe sind abgerissen.
Aufriß: Außeres. Sandsteinbau mit rauhem verputz. Schiff und Lhor aus groben
kleinen Ouadern, mit Bruchsteinen untermischt,' nur der Lhor über Schrägsockel, der an
seiner Ostseite abgetreppt ist. Im Gbergaden des Schiffes zu jedem Joch ein Rundbogen-
fenster in geputzter Schräglaibung. Je ein entsprechendes in Nord- und Gstseite des Lhores.
Die Mehrzahl der Fenster ist erweitert, vor allem nach unten hin, und ihre Nußenlaibung
ist mit der inneren zusammengezogen. In der Südwand des Lhores ein tiefliegendes, drei
teiliges Spitzbogenfenster mit gekehltem Gewände,' die Teilendigungen mit Kleebögen. — Die
Schiffsarkaden sind von außen zugesetzt. Nur die der Nordseite sind auch von außen als
flache Nischen sichtbar,' die westlichste dient als Eingang' die Vermauerung der zweiten Nr-
kade von Osten ist durch einen steilen Stützpfeiler mit gekehlter Schrägabdeckung verstärkt.
In der Vermauerung der südlichen Nrkaden kleine quadratische Fenster. — Vas Mauer
werk hat an vielen Stellen späterer Nbstützung bedurft: am Lhoransatz und an den Lhorkan-
ten Strebepfeiler aus Ouaderwerk' sie besitzen Plattensockel, Schrägabsatz mit unterer Kehle
und Pultdach mit umlaufend gekehlter Deckplatte. 5lm Westende der nördlichen Lhorwand
Ouadervorlage. 6m westende der Südwand des Schiffes schräger Stützpfeiler aus groben
Sand, und Kalksteinquadern. 6n die Strebepfeiler anschließend ist das Mauerwerk in sorg
sam bearbeiteten Ouadern erneuert, desgleichen das der Nordwestkante. — Einheitliches
Satteldach in deutscher Schieferdeckung, z. T. Schablonensteine. — vor dem (Eingang ein
Windfang in Fachwerk, über Ouadersockel' in Giebelspitze bez. 1844,' verschiefertes Sattel
dach.
Turm, ljohes» ungegliedertes Massiv aus Bruchstein mit überputzten Ouaderkanten,' die
nordwestliche bis zu 2^/z m Höhe als flacher Stützpfeiler vorgezogen. 6n der Südwestkante
niedriger Strebepfeiler aus groben Ouadern, mit Schrägabsatz über Kaffgesims und mit
Schrägabdeckung. In dem Lckquader oberhalb des Pfeilers Inschrift: 1590 CVFR, dazwi
schen Schildchen mit nebenstehendem Steinmetzzeichen. Im Westen rundbogige Pforte, mit
Balkensturz über der Innenlaibung. Schmale Lichtschlitze. Im obersten Geschoß gegen Norden
ein Fensterchen in schlichtem Ouadergewände mit gotischem Kleeblattbogen als Nbschluß. Ls sitzt