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Unter den Beschäftigten war auch Max Barta, ein sudetendeutscher Künstler, Werbe-
und Gebrauchsgrafiker, der später „Rübezahl vom Wartberg“ genannt wurde. Barta
wurde kriegsbedingt als Techniker zu den Dessauer Junkerswerken und 1942 zur
Außenstelle nach Fritzlar zwangsverpflichtet. Hier lernte er seine Frau Antonnie kennen,
mit der er nach dem Krieg in einem kleinen Haus am Südhang des Wartbergs bei
Kirchberg ein Künstleratelier mit Ausschank betrieb. Es wird berichtet, dass Barta
häufig Themenwagen für
Karnevalsumzüge dekoriert hat.
Das Haus am Wartberg ist in
topographischen Karten mit der
Bezeichnung „Rübezahl“
dargestellt. Die Familie A. Ludwig
aus Fritzlar betreute in späteren
Jahren die Bartas, ihr Haus wurde in
den Besitz der Diakonie als
Freizeiteinrichtung für Jugendliche
überführt.
17. Mai 1943 Eder-Flutkatastrophe
Im Mai 1943 erschüttert ein spektakulär dramatisches Kriegsereignis das untere Edertal
und seine Menschen. In der Nacht auf den 17. Mai greifen britische Lancaster-Bomber
mit Rollbomben die Möhne-, Sorpe-
und Eder-Staumauern im Tiefflug
an. Die Eder-Sperrmauer wird nach
einem etwa eine Stunde dauernden
Angriff um 02:12 Uhr getroffen.
Durch eine 70 Meter breite und 20
Meter tiefe Lücke ergießen sich die
Wassermassen in das Edertal. Die
Ortschaften von Hemfurth bis hin in
den Raum Kassel werden verwüstet
oder schwer beschädigt. 47 Men-
schen kommen in den Fluten ums
Leben. Die militärtechnische und
fliegerische „Meisterleistung“ bleibt trotz der angerichteten Schäden an Straßen,
Brücken und Bahnlinien jedoch für den Krieg ohne entscheidende Auswirkungen.