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Ueber die Reinigung des Brantweins von seinem brau-
. dtgten und ftlftiigten Geruch und Geschmack.
(Fortsetzung.)
Meiner und guter Brantwein
muß wafferhcü und ungefärbt
seyn, viele schnell zerplatzende,
mcht mit Farben spielende
Perlen werfen, und- wenn er
etwas hoch imabg-goffeu wird,
den sogenannten Rosenkranz
bilden, und dieser langsam
verschwinden; ferner muß er
einen angenehmen Geruch und
Geschmack haben, und nicht
den ein oder andern Nacbge-
schmsck^uuv MrUsNArpu fütyr
ren. Wenn man ihn m der
Hand reibt, so wvß er eme
Kälte empfinden taffen, ohne
«rn Brennen der Haut zu ver
ursachen. Ern Geübter kann
hiervon auf seine Aechrheit so
wohl als auch auf ferne Stärke
sch ließen; denn: verursache er
Brennen, so bewerfet dies, daß
er solches durch betrügerische
Handgriffe erhalten hat, und
je mehr Kalte er empfinden
läßt, je stärker er ist.
§. 5 .
Ungeachtet der Brantwein
nochmals überdestillitt ist, fehlt
es ihm nicht selten an jenen
angenehmen Geruch und Ge
schmack; dennoch schmeckt und
riecht er oft sehr eckUkaft,
bmndigt und fuseiigt. BcyceS
ist Folge theils von der sorgwsen
Regierung deS Feuers bey der
ersten Destillation und bey der
Läuterung, wobey ein Theil
Säure übergeht, oder ein Theil
des Korns anbrennt, theils von
einer Ucfach, die ihren Grund
in einer Zersetzung der thierisch-
veaeküb iitschen Materie dcS
Korns hat.
$. 6 .
Um dem Brantwein feinen
brandigten und fufelrgten Ge
schmack und Geruch zu beneh
men, bat man viele Mittel und
Wege vorgeschlagen, die theils
mehr oder weniger und theils
gar nicht brauchbar find.
Seit Kunkels Zeit glaubten
viele, daß der Fuselsteff größere
Anziehung zum Wasser a!S
zum Weingeist habe, daher
man rieth WaAr damrr zu
vermischen, und darnach behut
sam adzudest'Üiren und diese
Operation mehrmahls zu wie
derholen;