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U. tt fr a g e. Eine Jungfrau sucht einen Gatten.
Keusch, geduldig, nüchtern
und reinlich
Muß haben gute Augen,
Die zum Nähen und Flicken
taugen.
Ausserdem versteht sich am
Rand,
Daß er auch haben muß Witz
und Verstand.
Muß liebreich, spaßhaft seyn
und weiter
Kein gebrechlicher und schwa
cher Schneider
Sondern ein Mann der zu
leben weiß,
Krieg ich den, so »ep dem
Himmel Preis.
Sollte sich nun ein Schnei
der mit diesen Eigenschaften
finden, der Lust zum Ehestände
hatte, so darf er nur je ehender
je lieber nebst dem Ott seimS
-me ehrbare Jungfrau in
Frankenwelche 20 Jahre alt,
an Geist und Körper gesund,
von untadelhafter Aufführung
und lustigen Humors, dabey
von der- Mutter Natur mit
einem schosen Wuchs und Ge-
sicht begabt und aller weiblichen
Arbeiten kundig ist, auch ein
unverschuldetes Haus icoo st.
werth und einige Güter-
Stücke besitzt, wünscht sich
«inen Man» von folgenden
Eigenschaften:
Cr muß seyn schön von Ge
stalt,
Zwanzig bis vier und rMmig
Jahre alt.
Eines ehrlichen Mannes
Sohn
Und ein Schneider von Pro-
feision
Er muß haben durch Gottes Aufenthaltes im Reichs -Anzer
Seeg-'N
Wenigstens 4 00 si. im
Vermögen,
Hat er aber auch etwas
drüber,
Nun so ist es der Braut desto
lieber.
Vom Gemüth muß er ein
Engel seyn
ger bekannt gemacht werden.
Auf Seiten der anfragenden
Jungfrau ist alles in der schön
sten Ordnung und es wird als
dann das Nähere schon besorg^
auch die Eimückungsgebühre«
reichlich erstattet werden.
W.
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(Aus dem Rcichkanzekger No, 27* Novembr. 179s.
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Ueber