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nur braucht man nicht zu stark
einzustreuen, und der Mist muß
wenigstens 3 Wochen tm Stal
le liegen, wenn «r dem Lande
nützlich sepn soll. Das Strie
geln des Viehes ist im Minier
wegen des länger» Liegen des
Mistes im Stalle und der da
her rührenden Unreinigkeiten nö
thiger, als sonst. Von der
Schwemme laßt sich in den
Wintertagen kein Gebrauch ma
chen, doch dürste es im Früh
jahr nicht zu verwerfen seyn,
nur muß es alsdenn eine Stun
de lang draussen in der Sonne
gelassen werden, daß eö wieder
abtrocknen könne.
Man wird sich vielleicht
darüber wundern, daß die Kü
he den Winter über selbst bey
dem Brühfutter täglich dreymal
getränket weren so llen. Wenn
man aber bedenket, daß die tro-
kenen Fütterungsmittel Stroh-
hecksel und Heu mehrere salzige
Theile bey sich führen, die den
Durst reizen, so wird es nicht
weiter befremden. Ob dies
Tränken im Stalle oder in der
freyen Luft geschehen soll, muß
der Beurtheilung beS Land-
mannS überlassen werden. Weil
aber die meisten Kühe alsdenn
trächtig sind, und sie beym Frost
wetter leicht Schaven leiden
können, so ist das Tranken im
Stalle vorzuziehen.
In allen Ländern, wo man
für die Woh fahrt des Viehes
und dessen Nutzbarkeit eine ge
wisse Aufmerksamkeit Hegel, su
chet man solches mit öfterm und
reichlichem Salz zu versorgen.
Schlesien giebt darunter ein
merkwürdiges Beyspiel, und
man bedienet sich daselbst sowol
vor die Schaafe als das nutzba
re Rindvieh des bekannten
Steinsalzes. F.st ln allen
Ställen findet man große Stü
cke davon ln Stricken aufgehan
gen, zu welchen das Vieh beym
Aus und Einbinden gehen und
seinen Appetit stellen kann. ES
dienet solches nicht allein zu ih
rer Erhaltung, sondern auch
zur Vermehrung der Milch.
Für eine des Sommers auf
Slallfütterung stehende und
des Winters mrr Brühfütte
rung ernährte Kuh sind jähr
lich 8 Metzen an Salz nöthig,
davon die Kühe wöchemuch
zweymal, jedesmal T ' ? td Metze
oder eine gute Hanvöll bekom
men.
In Ansehung der Leute , die
zur Besorgung dieser bey der
Brühfütterung vorgeschlagenen
Ord-