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hm vollauf zu thun hat. In dm
Gärten gehr es nicht besser her.
Der Lanvmann verwirft daher das
Unkraut fchlechchin, und denkt
nicht daran, einigen Nutzen dar
aus zu ziehen. Und doch ist nicht
reicht eine Art von Unkraut, die
nicht auf irgend «ine Weist dem
Menschen Nutzen schaffen könnte.
Damit meynt mm nicht, daß der
Lanvwirth das Unkraut auf feinen
Aeckrn übtlhand nehmen lassen,
oder gar anpflanzen soll; sondern
man redet von dem Falle , wo eS
die Natur des Bodens, und an
dre Ursachen unmöglich machen,
dasselbe gänzlich auszurotten.
Hr.Gmelin zeigt daher, wie dirver»
fchievrnm Gattungen des Unkrauts
io der Haushaltung und Arzt-
neykunde genutzt werden können.
DaS meiste Unkraut auf de»
Steckern, wenn eS nicht tiefe und
bleibende Wurzel hat, kann durch
frühzeitiges Unterpflügen als Dün
ger genutzt werden. Diesen Vor
theil ziehen alle kluge Landwinde
von den Stoppeln, die sie sammt
Dem Unkraule bald «ach der Ernv-
te unterpflügen. Die meisten Ar
ten des Unkrauts dienm, beson
ders in den Braachfrldern / den
Schossen, auch wohl andrem
Vicht zur Nahrung. Einige der
selben sind wirkliche GraSarten;
andre nähren sich von dm Säften
andrer Pflanzen, wie die schma
rotzn-Pflanzen, und was derglei
chen Arten mehr sind, die jeder
randmann vom Anschauen kennt.
Herr Gmelin zählt hier viele Ar
ten solche- Unkrauts.
Die erste Art ist der bekannte
Ackerfuchsschwanz, der an sehr
vielen Orten häufig wächst und
im May blüht; er liebt den leimi
gen Boden, und steht im Som-
mergettaide. Die Wurzel ist za-
sericht; die Halme werden bis zwey
Schuh hoch, sind gerade und
glatt, haben auch glatte Knoten.
Die Blätter sind breit. Seine
Kolbe ist bis drey Zoll lang. Die
Blume ist schmal, kahl und grün-
licht, oder rothbräunlich mit grü
nen Strichen. Der Saame ist
bräunlicht. Dieß Gras kann so
woht als derWttfrosirchsschwanz,
dem es sehr ähnlich ist, zur Fütte
rung dienm-
Die zweyte Are Lfl wind-
Halm, Ackerstrausgras, Acker
riedgras, große Ackerfchmes
len: «S blühlt im Brachmonat
in den schwäbischen Aeckem unter
der Frucht, und gehört unter die
Sommer. Gewächse. Die Hal
me find stark, zähe und hoch; die
Blümensträuft find flattenchtund
groß; die Aehrchm sind glanzend,
bald grün, bald rökhlich. Zum
Futter fürs Vieh ist dieses Unkraut
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