Full text: Hessenland (49.1938)

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Abb. 44 Treppentüre in Warzenbach 
oder die auch wohl durch eine große Blüte überschnitten 
wird. Auch Gitter und Muschelwerk werden gern ver 
wendet. Die Absicht geht immer auf eine gedrängte 
gleichmäßige Füllung der Felder- die Felder selbst sind 
großenteils mit einem geschmackvoll geschweiften Nund- 
stab gerahmt. Charakteristisch sind die Sternblüten, von 
denen wiederum ein zweiter Kranz von Blättchen aus 
strahlt. 
Die fünf Truhen Abb. 48 bis 52 erkennen wir als Ar 
beiten des Warzenbacher Meisters. Die Truhe Abb. 48 
wird leicht durch den Vergleich mit den Schnitzfeldern 
der Treppe Abb. 44 für diesen Zusammenhang gewonnen. 
Sie ist alter Besitz des Museums (Smlg. des Hess. Ge 
schichtsvereins), deren bisher verlorene Herkunst durch 
den Zusammenhang wieder gesichert ist. Die Gitterfor 
men mit den ohrartig geschweiften Nundstäben in den 
vier Feldern der Truhe, die Sternen- und Nosettenblüten 
und die Muschelformen in dem Ornamentstreifen unten 
auf dieser Truhe wiederholen sich alle genau so in der 
Treppentüre und dem Schränkchen darüber Abb. 44. Nur 
die neue dick aufgetragene und über die Umrisse der 
Schnitzerei weggestrichene Übermalung an dieser Treppen 
wange macht die Gleichheit etwas undeutlich. 
Mit einiger Überraschung sehen wir nun diese geschil 
derten Muster fast ebenso wiederkehren auf dem ge 
schnitzten Streifen unten auf der Truhe Abb. 49. Mit 
Überraschung —, weil die Einlegearbeit in diesem Neich- 
tum und mit solcher Virtuosität uns bisher für den Mei 
ster noch etwas Neues war. Die gleichen Intarsienmuster 
mit den Figuren binden nun wieder die Truhe Abb. 50 ") 
an unsere Gruppe, bei der ja z. B. die Figuren des sich 
umarmenden Paares wiederkehren. Drei weitere Truhen, 
genau von dieser Art, befinden sich noch in den oft ge 
nannten Dörfern. 
6) Die Truhen Abb. 49 und 50, erworben 1933. 
Abb. 45 Treppentüre aus Warzenbach. Museum der Universität
	        
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