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Buchenrod), zu denen steile Wege aus den
Haupttälern hinaufführen.
Vorherrschende Graswirtschaft kennzeichnet auch
die auf dem Landrücken liegenden Gemarkungen,
die dazu in Nordlage liegen. Hier tritt in Ver
bindung mit dem Basalt braunkohlenführendes
Tertiär auf, das aber augenblicklich ohne jede
wirtschaftliche Bedeutung ist. Die Mutungen
find unlängst von einer Fuldaer Firma noch Hol
land verkauft worden.
Die Buntfand st einflächen westlich
der Hanne und Fliede bestehen aus zwei großen,
flach in ihrer jeweiligen Mätte aufgewölbten
Sandsteinschollen, die das „Vogelsbergrandtal",
das sich einer alten Störungszone anschmiegt,
Durchbruchstäler zerlegenv in die Sandsteinplatte
ein, die Fulda durchbricht sie in windungsreichem
Tal, dessen Anfang tektonisch angelegt ist, grad
linig dagegen ist das Durchbruchstal der Lüder,
die, aus dem Bafaltgebiet kommend, beide Sand-
steinplatten zersägt. Im auffälligen Gegensatz zu
diesen jugendlichen Tälern stehen breite Talmul
den am Rande des Basaltgebietes. Hier find
breite, vorbasaltische Täler am Rande des Sand-
steingebietes erhalten, die noch die Basaltströme
erkennen lassen, die sich einst in sie ergossen.
Hier im Randgebiet, wo Basaltschutt und
Sandsteinboden sich mischen, ist auch der relativ
beste Boden, hier reihen sich im Jossa- und Lüder-
tal die Dörfer aneinander. Eine Wallanlage und
Hünengräber weisen auf die Anwesenheit des vor-
Kbb. 4. Durchbruchstäler in der Buutsaudsteinplatte nördlich Fulda.
öchlih Fulda Haune
Buntsandsteinflächen sind punktiert.
Fulda
Haune
trennt. Der Sandstein ist vorherrschend zu brau
nem Mmldboden verwittert, auf den ebenen Hoch
flächen fehlen aber Bleichungserscheinnngcn nicht.
Bemerkenswert ist besonders der „Molkenboden"
östlich der Fulda, die Vernässung ist hier durch
Anreicherung feinstkörniger Bestandteile in etwa
i Meter Tiefe bedingt, eine Podsoliernng ist aber
auch erkennbar.
Tiefeingeschnittene Täler gliedern den Rand der
ebenen, nur im Himmelsberg von einer Basalt-
kuppe irberragten Sandsteinfläche; nach dem Ful
daer Becken und seinen Ausläufern hin findet sich
stellenweise ein auffällig gradliniger, kaum zer
legter Rand, der auf junge Flexuren hinzuweisen
scheint. Aus diesen Niederungen dringen aber
geschichtlichen Menschen hin. Nur im Fuldatal
finden sich sonst noch aneinandergereiht Siedlun
gen, hier boten Schotterterrafsen flachen Acker
boden und Platz für die Siedlung. Sonst decken
noch heute ausgedehnte Wälder, in denen erst seit
etwa 200 Jahren der jetzt vorherrschende Nadel-
baum die Buche verdrängte, die Sandsteinhöben
und Hänge, deren Wafserarmut die Siedlung er
schwert, obwohl die uralte Straße „A n t s a n -
via" beide Sandsteinblöcke durchquert und sich
auf ihnen mit alten Nebenwegen kreuzt (s. Ab
bildung 4).
Warum von der uralten Siedlungszelle des Fuldaer
Beckens sozusagen keine Rodungen in den z T. garnicht
so ungünstigen Waldbodrn vorgetragen wurden, müßte