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terschrift des Johann Georg Bach nun leibhaftig
vor sich zu haben. Im Hinblick auf die Reihe der
Wagenspritzen werden die Akten wirklich lebendig.
Vor allen Dingen erfahren wir auch, welchen
Umfang die Aufträge für die Spritzenmacher in
Hungen hatten, und wie groß ihr Ansehen ge
wesen sein muß.
Die Akten bestehen aus einem Brief an den
Grafen Friedrich Ernst zu Solms von einem fei
ner Räte vom 26. Januar 1719, in dem davon
die Rede ist, daß mit Meister Christian Schmiedt
die von einem Hufschmied „nahmens Bach zu
nommen werden." „Eö hat dieser Meister auch
eine nacher Homburg an der Höh in der arbeit
wie beylegender Abriß und Aecord zeiget, es ist
aber kein Schwanenhalß daran, welcher, wie in
der Reichelsheimer zu sehen, gar nützlich ist."
Außer der Zeichnung und dem Vertrag für Hom
burg liegt diesem Schreiben auch Zeichnung (stehe
Abb. 5) und Vertrag für Reichelsheim bei. Aus
den Verträgen geht einwandfrei hervor, daß es
sich um den Vater des Johann Georg, nämlich
den Mattheus Bach handelt, der sich selbst hier
auch Hufschmied zu Höingen nennt. Die Ver
ebb. 6. Feuerspritze aus Laubach (Schloß Laubach)
Aufnahme: L. Rohdies, Laubach
Höingen nacher Reichelsheim" verfertigte Feuer
spritze besichtigt nnd probiert worden sei. Es habe
sich dabei gezeigt, daß „etwas rechtes in Feners-
brünften damit ausgerichtet werden könne". Es
wird empfohlen, drei Spritzen dieser Art bei Bach
in Auftrag zu geben, eine für Freienseen, eine für
Utphe und eine für Laubach. „Zu dieser hier in
Laubach find viele hier in Laubach, Wetterfeld
und Ruppersburg und Gonterskirchen, welche frey
willig etwas dazu geben, die andern Orthe wer
den dann zu den zweyen auch etwas thun, und
müßte dann der Rest aus der Landcaffa darzu ge-
träge find datiert, Reichelsheimb den 1. 9. 1718
und Homburg vor der Höhe den 19. 11.1718.
Die Verträge enthalten im einzelnen genaue An
gaben über die Anlage des Pumpenwerkö, auf die
wir hier nicht eingehen können. Hervorgehoben fei
nur, daß Meister Mattheus Bach verspricht,
„eine gute wohlgemachte Sprütz, daß solche das
Wasser über den höhesten Bau in Reichelöhei.nb
treibe, anbey solcher Gestalt das VFaffer aus
gießen soll, alß ob es mit Eymer ausgeschüttet
werde, welche Er auf 3 oder 4 Räder, wie es ahm
füglichsten fein wirdt, gestelt werde", zu machen.