Full text: Hessenland (45.1934)

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E. Zimmermann f 
Seine große Liebe zu Wald und Jagd führten 
zu einer herzlichen Freundschaft mit dem Ober 
förster Hücker, dem „Gottlob", der ihm auch 
häufig Modell stehen mußte und der dafür mit 
Skizzen belohnt wurde. Mühligs Hauptmodell 
war aber der Schäfer Schnücker, der in den ver 
schiedensten Tätigkeiten auf den Bildern erscheint. 
Hervorheben muß ich auch Mnhligs Riesen 
fleiß und seine große Gewissenhaftigkeit gegenüber 
seiner Arbeit. Er war ein fröhlicher Zechgenosse, 
ging aber nie über das Maß, das er im Hinblick 
auf seine Arbeit sich erlauben zu dürfen glaubte, 
hinaus. War ein Morgen mit feinem Nebel, so 
war er früher auf den Beinen als alle Freunde 
und brachte, wenn wir beim Frühstück saßen, schon 
eine fertige Studie nach Hause. 
Nur bei besonderen Anlässen zählte er die 
Gläser nicht ab, und dann erwachte bei ihm die 
Erinnerung an seine in Dresden verlebte Jugend, 
wo er von der elterlichen Wohnung täglich die auf 
dem Alaunplaß exerzierenden Schüßen, deren 
Kaserne dort war, beobachten konnte. Obwohl 
Mühlig nicht Soldat gewesen war, liebte er das 
sächsische Mälitär, und die Schüßen besonders, 
über alles, und wenn seine Stimmung den höchsten 
Grad erreicht hatte, dann holte er die Mund 
harmonika aus der Tasche. Alle wußten, was 
Besitzer: Studienrat Strippe! 
kam, machten Plaß und rückten alle Stühle bei 
seite, denn der „Landser" Hugo Mühlig machte 
jeßt seinen berühmten Parademarsch, zu dem er 
die Musik auf seiner Mundharmonika selbst 
blies. Seiner Vorliebe für das Soldatentum gab 
er auch Ausdruck in der Skizze, mit der er an der 
Tür des Malerstübchens sich verewigte: Ein Vor 
posten an der Wasenberger Straße. Er lebte 
schon mehrere Jahrzehnte in Düsseldorf, ohne auch 
nur das Geringste von seiner echten, sächsischen 
Mundart aufgegeben zu haben, ein Zeichen für 
die unbedingte Natürlichkeit und Treue seines 
Wesens. 
Mühlig war sowohl als Mensch wie als 
Künstler hochgeachtet. Seine Werke sind in zahl 
reichen Mmseen zu finden. 
Im gleichen Jahre wie Hugo Mühlig, 1883, 
kam auch Hans Richard von Volkmann 
(geb. in Halle a. S. am 19. Mai 1660) zum 
ersten Mal nach Willingshausen. Volkmann be 
suchte von 1880—87 die Kunstakademie in Düssel 
dorf, wo er u. a. auch Schüler von E. v. Gebhard 
war. 1888 wurde er kurze Zeit Schüler von 
Schönleber in Karlsruhe und behielt dann dort 
seinen Wohnsiß bis zu seinem Tode, der ihn auf 
einer Reise am 29. 4. 1927 in seiner Vaterstadt 
Halle ereilte, gerade als er seinem schon voraus-
	        
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