Full text: Hessenland (45.1934)

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Ulbumblatt £. van Beethovens für Spohr. 
Datiert Wien, Z. März 1815. 
Verlock mit geschnittenem Stein, sein Siegel in 
Notenschrift. — Eine andere, wertvolle Gruppe 
umfaßte eine Anzahl Probestücke von seinen No- 
tenmanuskriptcn (dabei ein Bruchstück aus einer 
Klaviersonate von der Hand seiner zweiten Frau). 
Man konnte den klar geschriebenen Kompositionen, 
in denen verhältnismäßig wenig korrigiert ist, an 
sehen, daß ihr Schöpfer vor der Niederschrift seine 
Gedanken im wesentlichen bereits im Kopfe ge 
staltet hatte. Bei der Gelegenheit bleibe nicht un 
erwähnt, daß die Originalmanuskripte zu Spohrs 
Opern, die zum größten Teil im Theater verwahrt 
werden und zu dessen besonderen Schätzen gehören, 
bereits das Jahr zuvor auf einer Ausstellung ge 
zeigt worden waren, sodaß man für dies Mal von 
ihnen abgesehen hatte. Dagegen waren Korrek 
turabzüge zu seiner bekannten und außerordent 
lich lesenswerten Selbstbiographie ausgelegt, die 
sein Schwiegersohn Wigand ein Jahr nach 
Spohrs Tode, 1860, herausgegeben hat. Theater 
zettel von Spohrg erstem Kasseler Dirigentenabend 
am 20. Januar 1822 (Oper von TMnter „Das 
unterbrochene Opferfest") und von seinem letzten 
Auftreten am 22. November 1857 — wo er seine 
Oper „Jefsonda" aufführte —, ferner von seinen 
Opern „Die Kreuzfahrer" und „Faust", endlich 
von den ihm zu verdankenden Kasseler Erstauffüh 
rungen von Webers „Freischütz" und Wagners 
„Fliegenden Holländer" und „Tannhäuser" hiel 
ten die wichtigsten Momente seiner kapellmeister- 
lichen Tätigkeit für die Oper fest; mit der Aus 
stellung seiner Konzertprogramme war man spar 
samer gewesen. — Sehr zahlreich vertreten wa 
ren oie Erinnerungen an Spohrs Konzertreisen. 
Bekanntlich hat er auf ihnen in allen Landen deut 
scher Zunge, in Frankreich und Italien, in Ruß 
land wie in Holland, vor allem aber in dem mehr 
fach besuchten England eine ebenso große Zahl un 
erhörter Triumphe gefeiert, was die beigelegten 
Proben deutscher und ausländischer Zeitungs 
berichte über sein Auftreten und über die nicht 
selten bei ihm nachgesuchte Vorführung seiner 
TLerke deutlich genug ersehen ließen. Kultur 
geschichtlich von besonderem Reiz waren die eben 
falls ausgelegten Fahrkarten, Hotelrechnungen, 
Einladungen zu Festlichkeiten, die man ihm zu 
Ehren veranstaltet hatte, und die große Fülle von 
Visitenkarten; sie lehrten so recht, daß hohe und 
höchste Persönlichkeiten des In- und Auslandes, 
namentlich auch Künstler von anerkanntem Ruf 
seine Bekanntschaft suchten und ihm ihre Auf 
wartung machten. Welch überragenden Ansehens 
er sich erfreute, ging auch hervor aus der statt 
lichen Zahl von Ehrenurkunden musikalischer Ver 
einigungen in aller Welt. Auf nicht weniger als 38 
solcher Ehrenmitglieoschaften konnte er blicken, von 
denen die meisten Ernennungsdokumente auf 0er 
Ausstellung zu sehen waren: u. a. aus Amster 
dam, Buenos Aires, London, Newyork, Ofen- 
Pest, Petersburg, Prag, Rom, Salzburg, Stock 
holm. Zwei von ihnen seien hier besonders her 
ausgehoben, nämlich daö Diplom der Wiener „Ge 
sellschaft der Musikfreunde" von 1826, auf dem 
sich in der rechten unteren Ecke eigenhändig einge 
tragen findet „Franz Schubert, compos 
(iteur)", und das Diplom der Berliner Akademie 
der Künste von 1836, auf dem sich neben anderen 
Namen von gutem Klang eingetragen haben: 
Schadow, Rauch, Tieck, Hummel, 
S p 0 n t i n i und Schinkel. Überdies sei noch 
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Teilstück des Diploms der wiener „Gesellschaft der 
Musikfreunde" für Spohr. Datiert Wien, 28. (Oktober 
1826. Unterschrift von Franz Schubert.
	        
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