Full text: Hessenland (45.1934)

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Ivaentig ^rau beim Kortoffelschälen mit Kätzchen 
fen selbständige Bilder —, suchte am Nachmit 
tag jeder sich das zum zeichnen oder malen aus, 
was seiner Neigung am meisten entsprach, sodaß 
Darstellungen vyn Land und Leuten verschiedenster 
Art entstanden. Hier will ich besonders von denen 
berichten, die schon damals als Schüler selbständige 
Werke von bleibendem Wert schufen, zum Teil 
auch, wie Walter Waentig und Wolfgang Zel 
ler, nachdem sie nicht mehr im Schülerverhältnis 
waren, noch viele Jahre in Willingshausen ar 
beiteten. 
^Walter LDaentig (geb. 17. 11.81 in Zittau 
i. Sachsen), der von 1901 bis 05 in Willings 
hausen tätig war, wurde bei allem, was er zeich 
nete oder malte, vom allerfeinsten malerischen Ge 
fühl geleitet, hinter welchem das Was zurücktrat. 
Er bevorzugte dämmerige Znnenräume mit Men- 
schen und Tieren, Ställe und Werkstätten, aus 
deren tiefem Dunkel einzelne Gegenstände geheim 
nisvoll hervorleuchten, oder Bauernstuben mit 
spärlichem Licht. Auch wenn er Menschen im 
Festschmuck malte, so ordnete er alles, die Tracht 
und die Pracht der Farben, dem rein malerischen 
Eindruek unter, wie z. B. auf den Bildern der 
Taufpaten und dem der Brautjungfer, sodaß nie 
mals der Eindruck eines Trachtenbildes entstand.
	        

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