bic Gesamtzahl der Studierenden auf 2310 beläuft.
Die 2100 immatrikulierten Studierenden verteilen sich
nach Fächern wie folgt: Theologie 141, Rechtswissen
schaft 714, Medizin 324, Zahnheilkunde 63, Philologie
370, Mathematik und Naturwissenschaft 224, Chemie 97,
Staatswissenschaft 50, Pharmazie 68, sonstige Studien
fächer 63. Im Sommerhalbjahr 1926 betrug die Zahl
der immatrikulierten Studierenden 2387. — Gießen:
Ter derzeitige Rektor Prof. Dr. Z >v i ck wurde für
seine großen Verdienste um die Mikrobiologie von der
Wiener Gesellschaft für Mikrobiologie zum korrespon
dierenden Mitglied ernannt. — Geh. Medizinalrat Prof.
M a r t i n, der auf eine 25 jährige Tätigkeit als Di
rektor des veterinär-anatomischen Instituts und zu
gleich auf eine 40 jährige akademische Tätigkeit als
Gelehrter zurückblickt, wurde von der medizinischen Fa
kultät der Universität Zürich zum Ehren-Doktor er
nannt. — Dem a. v. Prvf. Dr. jur. Wilhelm Groh
wurde zum 1. April 1927 der in der juristischen Fa
kultät der Universität Heidelberg neu errichtete Lehr
stuhl für Arbeitsrecht übertragen. — Der Privatdozent
für Beterinärchirurgie Dr. West hu es wird für ein
Jahr an der Cornell University in Jthaca (New
Jersey) wirken. — Dem ersten Assistenzarzt an der
Augenklinik Dr. med. Heinrich K r a n z (aus Greben
stein) wurde die venia legendi für das Fach der Augen
heilkunde und dem Assistenten am Institut für experi
mentelle Psychologie und Pädagogik Dr. phil. Johann
Georg Hart g e n b u s ch die venia legendi für das
Fach der experimentellen Psychologie erteilt. — Dar nt -
stadt: Prof. Dr. Otto M a u l l wurde Vom Hessischen
Landesamt für Bildungslvesen auf die Dauer von
4 Semestern mit Vorlesungen an der technischen .Hoch
schule über die Kulturgeographie des Auslands beauf
tragt. — Göttingen: Der Ordinarius der deutschen
spräche und Literatur an der Universität Leipzig,
Prof. Dr. Friedrich N e u m a n n (aus Wilhelmshöhe),
der Verfasser des mit dem Schererpreis gekrönten Wer
kes „Geschichte des neuhochdeutschen Reimes von Opitz
bis Klopstock", übernimmt vom Sommersemester ab
das Ordinariat seines früheren Lehrers Edward Schröder.
P e r s o n a l ch r o n i k. Der Intendant des Kasse
ler Staatstheaters, Paul Belker, wurde zum Inten
danten des Wiesbadener Staatstheaters ernannt. —
Der Senior des Fuldaer Diözesanklerus, Domkapitular
Prof. Dr. Gutberlet, Verfasser zahlreicher philo
sophischer Werke, vollendete am IO. Januar das 90.
Lebensjahr. — Der Vorstand der Deutschen Landwirt
schaftsgesellschaft in Berlin verlieh dem Direktor der
Landwirtschaftskammer für Kurhessen, Ökonomierat Dr.
Staehly in Kassel die Silberne Eyth-Tenkmünze.
Todesfälle: Am Weihnachtsabend entschlief nach
kurzer Krankheit in einem Sanatorium des Bades
Homburg im 72. Lebensjahre Justizrat Franz 11 t h
aus Hanau. Uth hat Bedeutendes in der Verwaltung
der Stadt Hanau geleistet. Er gehörte zu den immer
seltener werdenden Juristen, die mit klarem Blick immer
das Grundlegende und Wesentliche eines Problems zu
erfassen verstanden und deshalb Linie hatten. Neben
dieser klaren Auffassung eines über den Dingen stehen
den Mannes stand umfassende Erfahrung, peinliche Ge
wissenhaftigkeit und vorbildliche Vornehmheit der Ge
sinnung. Uth, der der nationalliberalen Partei ange
hörte, ist lange Jahre hindurch als Stadtverordneten
vorsteher tätig gewesen. — An den Folgen einer schweren
Merenbeckenentzündung starb am 27. Dez. der Pfarrer
an der Altstädter Gemeinde in Kassel Emil W o l s f.
Er entstammte einem alten Marburger Pfarrergeschlecht,
sein Vater begleitete lange ' Jahre hindurch das Amt
des Superintendenten in Eschwege. Wolfs hat sich in
treuer 25 jähriger Tätigkeit in seiner Gemeinde allge
meine Beliebtheit erworben. Im Ausschuß des evange
lischen Gesamtverbandes schätzte man seine Arbeit als
Geschäftsführer. — In Gießen verstarb der Konzert- unb
Oratoriensänger Heinrich K ü h l b o r n, ein geborener
Kasselaner, an den Folgen eines Herzleidens. Kühlborn,
der als junger Tenor auf der Opernbühne begann, ging
bald ganz zum Konzert- und Oratorienfach über. Von
Frankfurt siedelte er nach Celle über, von wo aus er,
auch am Konservatorium in Hannover, eine starke
Lehrtätigkeit entfaltete. Der Tod hat ihn im besten
Schaffen, etwa Mitte der vierziger Jahre, ereilt.
C h r i st i a n D a n i e l Rau ch. Am 2. Januar
waren 150 Jahre verflossen, seit zu Arolsen, als Sohn
eines Kammerdieners, der Bildhauer Christian Daniel
Rauch geboren wurde, der Schöpfer des Dürerdenkmals
in Nürnberg und des Standbildes Friedrich des Großen
Unter den Linden zu Berlin. Rauch, der 1857 starb,
war, ehe er zu Schadow kam, Schüler des Kasseler
Bildhauers Ruhl.
V o m K a s s e l e r N a t u r a l i e n m useu m. Zur
baulichen Herrichtung und Neueinrichtung des Natu
ralienmuseums bewilligte der Magistrat einen Betrag
von 30 000 RM, der je zur Hälfte in den Etatsjahren
1927/28 zur Zahlung kommen soll. Die Bewilligung
erfolgte unter der Voraussetzung, daß das Museum in
einer den Ansprüchen der Jetztzeit erforderlichen Weise
neu eingerichtet und daß die Miete für die Räume des
Schulmuseums möglichst niedrig bemessen wird. Es
soll geprüft werden, ob der Jnnenbau nicht zweckmäßig in
geeigneter Weise vollständig neu ersetzt werden kann.
Preisausschreiben. Anläßlich der bevor
stehenden 400-Jahrfeier der Universität hat die Stadt
Marburg einen Gesamtpreis von 500 RM ausgesetzt
für einen Wettbewerb zur Gewinnung eines leicht sing
baren Liedes über Marburg mit eigener Melodie. Ter
Umfang des Liedes soll möglichst 5 Verse nicht über
steigen. Zur Beteiligung ist jedermann aufgefordert.
Einsendungen sind bis zum 1. Mai 1927 mit einem
Kennwort an den Magistrat der Stadt Marburg (Lahn)
zu richten. Tie genaue Anschrift des Verfassers ist in
einem mit gleichem Kennwort versehenen Umschlag nie
derzulegen.
Eine 100jährige Fuldaer Firma. Tie
mechanische Leinen- und Gebildweberei I. Jacobson
blickte am l. Januar auf eilt 100 jähriges Bestehen
zurück. Ter Gründer der Firma, Jakob Jacobson,
stammte atis Zwesten.
Z tt r F ilmvorführung des 11 n i v e r s i --
tätsbundes. Der Universitätsbund Marburg wird
seinen Mitgliedern das „Blumenwunde r" vor
führen. Es ist zu hoffen, daß auch noch zahlreiche bis
her Abseitsstehende diesen Anlaß benutzen werden, dem
Bunde beizutreten. Auskunft erteilt gern die Geschäfts
stelle Landgrafenhaus, Zimmer 22. Die Entstehung
des fünfaktigeit Films „Das Blumenwunder" wird von
zuständiger Seite wie folgt geschildert: Die Badische
Anilin- und Sodafabrik, Ludwigshafen a. Rh., wollte
Stickstoff zum Düngen der Äcker verkaufen. Um den
Bauern die Wirkung des Stickstoffes zu zeigen, stellte
sie Filme her, Filme, in denen dokumentarisch bewiesen
wurde, wie der Mais, lute der Tabak und aildere Pflan
zen ohne und mit Stickstoff gedeihen, also ungeschminkte
Werbefilme mit dem einzigen Motiv, Geld zu verdienen.
Die Aufnahmen gestalteten sich schwierig. Tag und
Nacht wurde monatelang alle halbe und viertel Stunde
mit der kinematographischen Kamera je ein Bildchen auf
genommen. Und siehe! Es geigten sich bei der Vor