Full text: Hessenland (38.1926)

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Es wurden die Grundmauern der im 13. Jahrhundert 
erbauten Klosterkirche der Minoriten frei 
gelegt. Unter dem Abt Konrad III. kamen die Minoriten 
im Jahre 1238 nach Fulda und errichteten auf "dem 
sog. Kirchplatz, der heute noch diesen Namen trägt, das 
Kloster. 
Aus K l e i n s a s s e n (Rhön). Oberhalb unseres 
Dorfes, das durch den Rhönmaler Julius von Kreyfeld 
und den Rhöndichter Ludwig Nüdling weit bekannt ist, 
befinden sich im Walde noch alte M a u e r r e st e. Be 
kanntlich war die Milseburg und das umliegende Gebiet 
eine altgermanische Volksburg mit großartigen Befesti 
gungsanlagen. Im Mittelalter stand auf der Milseburg 
eine Burg. Von der Vergangenheit ist in den Wäldern 
noch manches übrig geblieben, so auch die Mauerreste im 
Walde oberhalb Kleinsassens. Es ist jetzt angeregt wor 
den, daß Prof. Vonderau-Fulda auch hier einmal den 
Spaten ansetzt. 
Aus A u e r b a ch a. d. B. Die Ausgrabungsarbeiten 
an der hiesigen Mammutfundstelle werden demnächst 
wieder aufgenommen, da die Kostenfrage inzwischen gelöst 
worden ist. Um die Restaurierung und Aufstellung des 
auszugrabenden Mammuts haben sich die Museen zweier 
deutscher Universitäten beworben. Die Ausgrabungs 
arbeiten werden unter wissenschaftlicher Leitung vor sich 
gehen. 
Aus Frankenberg. In letzter Zeit sind wieder 
aus unserer Stadt 14 und aus dem ganzen Kreis Fran 
kenberg .25 Bewohner nach Amerika ausgewandert. Seit 
alter Zeit hat unser Kreis wohl den größten Prozentsatz 
Bücherschau. 
Kunst und Leben im Darmstadt von heute. 
Mit einigen rückschauenden Betrachtungen. Unter Mit 
wirkung führender Persönlichkeiten aus allen Kreisen 
der Stadt. Hrsg, von Bürgermeister M u e l l e r. 
Selbstverlag der Stadt Darmstadt. Darmstadt (Druck 
L. C. Wittichsche Hofbuchdruckerei) 1925. 280 Seiten. 
Die vornehme Residenz- und Beamtenstadt Darmstadt, 
die schon ehedem Ruf und Geltung in der Welt hatte, 
ist heute ein geistiger Brückenkopf für die bedrängte 
Westmark geworden. Daß das Darmstadt von heute 
ein anderes ist als jenes von 1914, zeigt das von 
Bürgermeister Mueller herausgegebene Werk, das Kunst 
und Leben im heutigen Darmstadt schildert. Ms in 
die feinsten Linien ist hier das Antlitz der Stadt der 
Künstlerkolonie, der Technischen Hochschule, der „Schule 
der Weisheit", eines hochstehenden Theaters und wert 
vollen Museums gezeichnet. Die Naturumgebung, die 
geschichtliche Vergangenheit, die wirtschaftliche, soziale und 
politische Gegenwart breitet sich, von führenden Männern 
der Stadt dargestellt, in Wort und Bild vor uns aus. 
So ergibt ^ich das Selbstporträt einer Stadt, das ein 
klares Bild oer kulturellen Bestrebungen vermittelt und 
weit über den Rahmen der üblichen Stadtmonographien 
hinausgeht. Die beiden Darmstädter Aufsätze und Ab 
bildungen unseres Heftes sind mit freundlicher Erlaubnis 
des Magistrates dem nach Inhalt und Ausstattung vor 
bildlichen Werk entnommen. . 8 b. 
H. de Fries. Moderne Villen und Land 
häuser. 272 Seiten Abbildungen und 16 Seiten 
Text. Berlin W. 8 (Ernst Wasmuth A.-G.) 1925. 
Preis in Ganzleinen 21 M. 
Dieser stattliche Folioband des bekannten Berliner 
Architekten will in erster Linie dem gebildeten Laien 
Berater und Helfer sein. In einer Fülle von Ad 
der Auswanderung in Deutschland gehabt. In Netv Park 
kommen die Frankenberger jährlich einmal zusammen und 
halten eine Spinnstube ab, wobei man Gedanken über die 
alte Heimat austauscht. 
A u s B a b e n h a u s e n. In der hiesigen alten Stadt 
kirche, die kürzlich unter Denkmalsschutz gestellt wurde, 
hat man einen äußerst wertvollen kunsthistorischen Fund 
gemacht. Auf Veranlassung des Denkmalpflegers für 
Starkenburg, Prof. Meißner, wurde eine Untersuchung 
der Wände vorgenommen und zwar mit einem über 
raschenden Ergebnis. Fast an allen Wänden kamen unter 
dem Verputz gut erhaltene Wandgemälde zum Vorschein, 
die zum Teil von großem künstlerischen Werte sind. 
Hoffentlich werden die Gemälde wiederhergestellt und dem 
ehrwürdigen Gotteshaus, das auch ein Altarschnitzwerk 
ersten Ranges aufweist, zu seinem alten künstlerischen 
Schmuck verhelfen. Die Kirche ist ein altes gotisches Bau 
werk; sie wurde 1472 von Graf Philipp I. von Hanau 
erbaut, der 1477 in Babenhausen seine Residenz errichtete 
und die Stadt zu hoher Blüte brachte. In dem Chor 
der Kirche befindet sich auch die Gruft der Grafen von 
Hanau mit mehreren Grabsteinen und Wappen. 
Aus D a r m st a d t. Nach Pressenachrichten wird von 
der Stadtverwaltung eine Geschichte der Stadt 
D a r m st a d t vorbereitet, die aus Anlaß der 600-Jahr- 
feier der Stadt im Jahre 1930 erscheinen soll, in der die 
bauliche Entwicklung der Stadt während dieser Zeit in 
Bild und Wort dargestellt werden soll. Die Öffentlichkeit 
wird aufgefordert, zu diesem Zwecke der Stadtbücherei 
Bilder, Pläne, Gemälde, Skizzen usw. leihweise zur Ver 
fügung zu stellen. 
bildungen werden ausgeführte Villen und Landhäuser 
der verschiedensten Art, Länder und Autoren vorgeführt, 
die einen guten Überblick über das neuzeitliche Schaffen 
ermöglichen. Aber auch der Fachmann soll durch dieses 
Buch gefördert werden. Deshalb wird jedes Bauwerk in 
verschiedenen Fronten gezeigt und nach seinem kon 
struktiven, formalen und organischen Charakter als Gan 
zes dargestellt. Gegenüber der zuweilen leider noch herr 
schenden Überschätzung der Fassade und der dekorativen 
Momente ist in erster Linie auf die Betrachtung des 
Hauses als eines lebendig funktionierenden Organismus 
Wert gelegt. Grundrisse der .Hauptstockwerke, Situations 
pläne und Ansichten der Jnnenräume erhöhen die Brauch 
barkeit des Werkes. Den trefflichen Abbildungen ist ein 
kurzer Text vorausgeschickt, der die Bauidee und Form 
absicht der Schöpfer erläutert. In der vorliegenden 
3. Auflage ist die Zahl der Großvillen zu Gunsten der 
erheblich vermehrten ausgesprochenen Kleinhäuser vermin 
dert worden, was in unserer Zeit der Wohnungsnot und 
des Geldmangels besonders begrüßt werden muß. Mit 
bemerkenswertem Geschick sind durchweg Arbeiten an 
erkannter Architekten ausgewählt worden. ?. 
Alexander Koch. 1000 Ideen zur k ü n st - 
lerischen Ausgestaltung der Wohnung. 
Darmstadt (Alexander Koch G. m. b. H.) 1926. Preis 
in Ganzleinen 20 M. 
. Dieser mit 240 meist ganzseitigen Abbildungen, far 
bigen und Sepiaton-Beilagen geschmückte Handbuchband 
des bekannten Darmstädter Hofrats vr. Alexander Koch 
bildet bei aller Selbständigkeit eine Ergänzung zu des 
Herausgebers weit verbreiteten Handbüchern neuzeitlicher 
Wohnungskultur. In drei Gruppen werden die Wohn- 
räume, sodann Einzelmöbel und schließlich allerhand 
Einzelgegenstände wie Intarsien, Plastiken,, Türumrah-
	        
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