Full text: Hessenland (38.1926)

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kreisen zu bekannt, als daß man darauf näher ein 
zugehen brauchte. Allerdings sind diese beiden 
großen und in ihrer spezialisierten Vornehmheit 
unübertroffenen geistigen Unternehmen nicht in dem 
eingangs umschriebenen Sinne in Darmstadt boden 
ständig, aber es ist charakteristisch für diese Stadt, 
daß ihre Atmosphäre solche Wertfaktoren anzieht 
Der Charakterkopf Kasimir Edschmids ragt um 
Haupteslänge über jenen Kreis hinweg, der mit 
dem Wort „Dachstube" zu umschreiben ist. Dieses 
Wort Dachstube ist ganz wörtlich zu nehmen: in 
einer Dachstube haben jene jungen Menschen zuerst, 
siebzehnjährig damals, auf eigner Presse ihre jungen 
und berauschten Worte zu Papier gebracht. In 
Darmstadt. Krematorium mit Rundgang. 
und daß diese von hier aus ihre Schwingungen 
hinaustragen in die Welt, irgendwie doch ver 
schmolzen mit den Nährstoffen, die sie dem heimat 
gewordenen Boden entziehen und zugleich wieder, 
substantiell umgesetzt und bereichert, zurückgeben. 
Das geistige Darmstadt aber im spezifischen Sinne, 
das etwa auch dann noch, wenn es in die Fremde 
verpflanzt wird, seine eigenartige Atmosphäre mit 
nimmt, das findet man in Reinkultur eben in 
jener „Dachstube". 
* 
diesem Kreis, der inzwischen über die ersten Kinder 
krankheiten und die stürmischen Launen jähen Im 
pulses längst herausgewachsen ist, finden wir die 
Namen Hans Schiebelhuth, Carlo Mierendorff, Theo 
Haubach, Fritz Usinger, Anton Schnack, Wilhelm 
Merck, Hainar Schilling, Ernst Wenzig und an 
dere, denen sich als Illustratoren ihrer Werke Gra 
phiker wie Paul Thesing, Carl Gunschmann, I. 
W. Schülein, Herman Keil angeschlossen haben. 
So verschieden diese alle nach Kraft und Ausdrucks 
form sein mögen, eines ist ihnen gemeinsam: sie
	        
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