Full text: Hessenland (38.1926)

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einen sogenannten Krönungsmarsch von Krenek, der sich 
seltsam genug gegen das Feierlich-Romantische des Vor 
ganges abhob. Auch das Schlußbild, Johannas Tod, 
wirkte in der dürftigen Belebung kalt, zu dem Ver 
klärungstraum der Scheidenden wenig gestimmt. Eva 
.Hofmanns Wahl für die Jungfrau entsprach mehr dem 
Herkommen als der Rücksicht auf das Schillersche Ideal. 
Sie war in äußerer Gestaltung, im Sprachlichen, kraft 
voll und den Gesetzen des Schönen ergeben, dem Über 
sinnlichen stand sie nicht so nahe. Unter den übrigen 
Darstellern lösten sich Trude Tandar (Jsabeau), Ernst 
Wehlau (Talbot) und Rolf Prasch (Dauphin) erfreulich 
vom Überkommenen. 
Fern von den Wegen einer höheren Kunst standen 
zwei Aufführungen. Das früher schon gegebene Weih 
nachtsmärchen „Wie Klein Else das C h rist - 
k i n d s u ch e n ging" von Th. Haupt, es gewinnt mit 
der fromm-gläubigen kleinen Heldin immer wieder Kinder 
herzen, selbst wenn die Spielleitung in geschmackloser 
Weise lokale Anspielungen bringt, die Kindern unver 
ständlich bleiben. Endlich gab es noch ein Familien- 
lnstspiel „Willys Frau" von dem Frankfurter 
R e i m a n n und Genossen. Erschütternd neu, wie eine 
junge, hübsche Frau einen alten Brummbär von 
Schwiegerpapa herumbringt, daß er sie als Schwieger- 
rochter anerkennt, ja ihr sogar einen Antrag macht. Aber 
die kleinen Nebenspielchen, die Situatiönchen, die komischen 
Extratouren, die machen den Erfolg. Und es weht sau 
bere, unerotische Luft in diesen hellen Lustspielsphärcn — 
sicher ein Vorzug im allzu modernen Theater. 
Das Reichsehrenmal und die Oberweser. 
Wesertal bei Höxter mit Ziegenberg und Rabenklippe. 
Der zur Vorbereitung des Nationaldenkmals für die 
Gefallenen int Weltkrieg vom Reichsrat gewählte Aus- 
sckwß hat beschlossen, die Errichtung eines Ehrenhaines 
für die Gefallenen, und zwar in Mitteldeutschland, vorzu 
schlagen. Der Reichs kunstwart soll dem Ausschuß Vor 
schläge über den Ort des Ehrenhains und die Art seiner 
Ausgestaltung machen. 
Als Stätte eines solchen deutschen Nationaldenkmals 
Aus Heimat und Fremde. 
H o ch s ch u l n a ch richten. Marburg: Professor 
Or. weck. Ernst Kretschmer in Tübingen hat den 
Ruf auf den Lehrstuhl der Psychiatrie als Nachfolger 
von Prof. G. Sterz angenommen. —• Nach längerem 
Leiden verschied der a. o. Prof, der Geburtshilfe Or.msä. 
August Rieländer, der seit 1904 an der Univer 
sität wirkte. Er war lange Jahre Oberarzt und Heb 
ammenlehrer in der Frauenklinik und wurde 1909 zum 
hat man Weimar, die Südseite des Kölner Domes, die 
Kaiserpfalz bei Gelnhausen u. a. in Vorschlag gebracht. 
Wir führen heute unseren Lesern den von dem „Verein 
Reichsehrenmal"in Höxter (Vorsitzender Or. Adolf Reuter) 
in Vorschlag gebrachten Tcnkmalberg im Gebiet der 
Oberweser vor, die Rabenklippe über Corvey und Höxter, 
für die sich inzwischen auch der „Hessische Gebirgsverein" 
entschieden hat. 
a. o. Professor ernannt. — Der Privatdozent für deutsche 
Sprache und Literatur Or. Kurt Wagner, Assistent 
bei der Zentralstelle für den Sprachatlas des Deutschen 
Reiches und der deutschen Mundartenforschung und zu 
gleich Geschäftsführer am Phonetischen Kabinett, wurde 
zum nichtbeamteten a. o. Professor ernannt. — Ebenso 
wurde der Privatdozent für Hygiene und Bakteriologie 
Prof. Or. .Hermann D o l d zum nichtbeamteten a. o. Prof.
	        
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