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deckt und gewonnen werden; Kaffee-, Nelken- und
Muskatnußplantggen werden angelegt. Der General-
gouverneur von Bengalen schenkt einen jungen Ele
fanten, toas zu einer Naturgeschichte des Elefanten!
benutzt wird, die 15 Seiten und damit den zehnten
Teil des ganzen Bandes füllt. Für den Zuckerbau
und ähnliche Arbeiten werden 100 Negersklaven ein
geführt, die aber gut behandelt werden. Mit dem
Ackermaunschen Schiffe trifft auch ein Sohn des
Kaufmanns Ackermann ein, kehrt aber nach Ham
burg zurück. Der alte Hutson und Mildes Ehefrau
sterben; Milde mit seinen 3 Kindern macht eine
Reise in seine Heimat. In Kassel findet er von
seinen Verwandten nur eine Schwestertochter seiner
Mutter vor, eine arme Tischlerwitwe mit 5 Kindern,
die er gut versorgt. Ihre beiden ältesten Söhne
nimmt er nach seiner Insel mit. Auch den Pfarrer
Ackermann sucht er auf und schenkt ihm 10 000
Taler, deren Zinsen nach Ackermanns Tode au be
dürftige Hausarme verteilt werden sollen. Nachdem
er dann die Nichte des Pfarrers geheiratet, kehrt er
mit seiner zweiten Frau und seinen beiden Neffen
nach der Insel Lewis zurück. Seine Kinder läßt
er zur Erziehung in London.
Während Mildes Aufenthalt in Hessen mietet
sein Schwager Hutson, der ihn nach Europa be
gleitet hat, ein Schiff, auf dem die Rückreise an
getreten wird, .Nachdem die Reisenden Rio de Janeiro
besucht haben, werden sie auf dem 11. Grad süd
licher Breite von einem Sturm an eine zweite, bis
dahin unbekannte und menschenleere Insel ver
schlagen, die sie untersuchen und nach dem Namen
von Mildes zweiter Frau Caroline taufen. Dann
segeln sie nach Lewis weiter, das sie nach 3 Tagen
erreichen. Die Entdeckung der neuen Insel meldet
Milde der ostindischen Kompagnie, die anordnet,
daß Caroline von Lewis aus besiedelt und Milde
unterstellt werden soll. Ein Kutter soll den Ver
kehr zwischen beiden Inseln ausrecht erhalten. Aus
Caroline wird der junge Hutson Untergouverneur
und gründet zwei Dörfer. Gegen die Absicht der
englischen Regierung, Verbrecher auf den Inseln
anzusiedeln, erhebt Milde mit Erfolg Einspruchs.
Nachdem dann noch ein Erdbeben einigen Schaden
verursacht und eine Abteilung eingeborener indischer
Soldaten nach Lewis verlegt worden ist, droht den
Inseln Kriegsgefahr. In dem gegen Ende des
18. Jahrhunderts zwischen England und Frankreich
ausgebrochenen Kriege erscheint eine französische
Flotte von 8 Schiffen vor den .Inseln, die Kolo
nisten verhindern aber ihre Landungsversuche. Eine
bald darauf erscheinende französische Flotte von
9 Schiffen stößt bei den Inseln auf eine englische
Flotte, es kommt zum Gefecht, in dem die Eng
länder siegen und ein französisches Schiff erobern.
Bald darauf wird das Dorf Neucork von 400 malai
ischen Seeräubern überfallen und die meisten Be
wohner ermordet. Trotzdem Milde mit den Be
wohnern von Georgetown alsbald zu Hilfe eilt, er
reichen die Räuber mit ihrer Beute ihre Schiffe
uud schleppen Milde, den sie gefangen, mit fort.
Der Kapitän Hassan Mulai, der seit seiner ersten
Ankunft auf der Insel das Seeschiff der Insel be
fehligt, setzt ihnen nach und es gelingt ihm, auf
Sumatra zu landen, Milde zu befreien und ihn nach
Lewis zurückzubringen. Nachdem dann noch eine
Kommission der ostindischen Kompagnie die Ver
waltung der Inseln geprüft, tadellos befunden und
nicht nur Milde als Gouverneur bestätigt, sondern
auch einen der Söhne Mildes (ein anderer war
englischer Offizier geworden und befehligte die auf
Lewis in Garnison liegenden indischen Soldaten)
zum späteren Nachfolger seines Vaters bestimmt hat,
stirbt Milde im 67. Lebensjahr und wird auf der
Insel Lewis begraben. „Ein einfaches, aber schönes
Denkmal aus Granit wurde ihm vom ganzen Volke
gesetzt."
Soweit der Inhalt des Buches. - Über seinen
Verfasser habe ich nur wenige Angaben ermitteln
können. 5). A. Eh. von Egloffstein entstammte
jedenfalls dem bayrischen, dann in Thüringen an
sässigen Freiherrengeschlechte dieses Namens. Er
war in den ersten Jahren des 19. Jahrhunderts
englischer Offizier in Diensten der ostindischen Kom
pagnie und stand 1806 als Garnisonsadjutant in
Vellore, wo er und sein Feldwebel, sowie dessen Frau
und zwei Kinder die einzigen Europäer waren, die
bei einem Aufstande der Inder mit dem Leben
davonkamen. 1811 nahm er an der Besetzung Javas
durch die Engländer teil, war dann wieder in
Vorderindien und auf Ceylon stationiert. 1813
verließ er Indien und kehrte über St. Helena, wo
er 6 Wochen verweilte, nach London zurück. Hier
nahm er seinen Abschied und zog 1814 nach Fulda.
Er klagt in einer seiner Schriften, daß er damals
sein Vermögen verloren habe, von einem Freunde
betrogen und von seiner Familie verfolgt worden sei.
Weiteres kann ich über ihn nicht angeben. Ottin-
gers Moniteur des Dates, der Angaben über eine
größere Anzahl Egloffsteins macht, erwähnt ihn
nicht.
Außer dem hessischen Robinson verfaßte er noch
folgende Schriften: Blanko, oder die Kraft des
Glaubens, der Liebe und der Hoffnung. Eine
dialogisierte Räubergeschichte. Kassel, Luckhardt,
1825. Neue Blumenkränze, gewunden für Deutsch
lands Söhne und Töchter. 2 Bände. Kassel, Luck
hardt, 1825. Carlo Coretti, ,der edle Räuber. Seiten
stück zu Rinaldo Rinaldini. Kassel, Luckhardt, 1822.
Kleine Romane, Gedichte und Erzählungen. Kassel,
Luckhardt, 1822. Neue Feier-Abende für die elegante
Lesewelt in Erzählungen, Geschichten, Anekdoten,
Gedichten, Beschreibungen usw. 2 Bände. Fulda,
Roos, 1822. Die Brüder-Versöhnung, oder Ludwig
und Heinrich, Landgrafen zu Hessen. Ein historisch
romantisches Gemälde der Vorzeit. Kassel, Bohne,
1822.
Nur die beiden letztgenannten Werke sind in der
hiesigen Landesbibliothek vorhanden. Die „Neuen
Feierabende" sind eine Sammlung kurzer Er
zählungen, meist wohl nach eigenen Erlebnissen des
Verfassers. Dieser ist darin bestrebt, die Fremd-