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Uhr und Ringe versetzen. Tie Arbeit in bay
rischen Königsschlössern bringt mancherlei
Anregung, dann reist er über Nürnberg,
Bambergs Würzburg zur Heimat und macht
sich nach Erlangung des Meisterrechts selb
ständig. Bei Ausschmückung eines an der
Werra gelegenen .Gesellschaftshauses in
Münden lernt er den bekannten Schlachten
maler Northen kennen, mit dessen Schwester
er sich 1852 vermählt. Ein Berggarten
am Kasseler Weinberg wird erstanden und
darin 1866 ein schmuckes, schon zwei Jahre
später erweitertes Hänschen errichtet. In
dieser anheimelnden Weinbergsklause mit
ihrem einzigartigen Fernblick gingen dann
jahrelang die bekanntesten Kasseler Künst
ler ein und aus, auch der Kasseler Kunst
verein fand sich hier zu geselligen Abenden
ein. Dies die äußere Fassade des schlich
ten Lebensbaues; wie es in der Herz
kammer aussah, das sollen dem Leser die
Aufzeichnungen selbst sagen.
Reinhard Hochapfel hat immer nur ein
tüchtiger Handwerker sein wollen und sich
nur in seinen Mußestunden aus innerstem
Bedürfnis heraus im Reich der Kunst be
tätigt. Er selbst hat einmal hochbetagt ge
sagt, die Kunst sei schon früh seine Geliebte
gewesen, aber als Eheweib sie zu besitzen,
dazu habe er sich nicht würdig gefühlt. Und
diese Hochachtung hat sie ihm mit manchem
freundlichen Lächeln gedankt. Daß er Treff
Weinbergsgarten.
(Nach einer Zeichnung von X Hochapfel.)
Kettengaffe in Kassel.
(Nach einer Zeichnung von X Hochapfel.)
liches leistete,
wissen die Be
sucher der Mur-
hardbibliothek,in
deren Vorraum
seine zehn präch
tigen Zeichnun
gen von Altkassel
hängen; das zei
gen auch zahl
reiche phantasie-
reiche Gemälde
von seiner Hand.
Die alten Kasse-
laner wissen sich
seines Decken
gemäldes (neun
Musen) im alten
Theater zu erin
nern. Weiter schuf
er Dekorations
malereien in den