Kirchhainer Familien und Persönlich
keiten:
Th. Sch u Wirth, Eberhard Werner Happel (1647
bis 1698). Philosophische Dissertation Marburg 1908.
B. Hüpeden, Der Familienname H ü p e d e n in
dieser Form und ähnlichen Formen 1921 (hand
schriftlich im Staatsarchiv Marburg, Bibliothek).
G. Arnold Kießelbach, Kießelbachsche Fa
milienchronik. Hamburg 1919.
Fr. W. Strieder, Grundlage zu einer Hessischen
Gelehrten-' und Schriftstellergeschichte von der Re
formationszeit bis 1806/7/ Bd. 7. Kassel 1787, 8.
284 ff. K o r n m a n n.
C. Knetsch, Goethes Ahnen. Leipzig 1908. Familien
Kornmann, Lauck (Lucanus) u. Ort. Über Lucanus
vgl. noch Deutsches Geschlechterbuch 20 (1912) u.
£5 (1913).
I. A. Nu hl, Nachrichten über die Familie Leude-
rode: Hessenland 9. Kassel 1895, 60 ff., 73 ff.,
91 ff.
* A. Heldmann, Zur älteren Geschichte des Stiftes,
der Kirche und Stadt Wetter und der Burg Mell
nau: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte
Kloster Haina. Von
Salve sancta domus, miserorum facta ta-
berna. Sei mir gegrüßt, du heiliges Haus —
geworden, eine Zufluchtsstätte der Kranken.
Diese Worte des Petrus Paganus über Haina
kommen einem unwillkürlich in den Sinn, wenn
man oben auf der Grauhecke aus dem Walde
tritt und überrascht und bewundernd herabsieht
auf Haina. Lieblich und schön liegt es da, dicht
umrahmt aus drei Seiten von den bewaldeten
Bergen und nach Süden der weite Blick auf
das Wohratal. Von ferne grüßt herüber die
Amöneburg!
Ein unvergeßliches Bild.
Dreimal heilig.
Wir werden nicht fehl gehen in der An
nahme, daß unsere Vorfahren hier im heiligen
Haine ihren Göttern opferten. Eine im Hai-
naer Feld gefundene Pflugschar aus der Stein
zeit, die Reste einer Ringburg in der Nähe
beuten auf früheste Besiedelung. Heilig, als
die Mönche kamen, Gott bienten und uns dieses
herrliche Münster bauten. Und wiederum hei
lig, als Philipp der Großmütige das Kloster zu
einem Orte der christlichen Nächstenliebe, zu
einem Hospital für Altersschwache, Sieche, Fall-
süchtige und Geisteskranke bestimmte.
Dreimal bedeutsam für die Kultur unseres
Hessenlandes.
Die Zisterzienser-Mönche waren die Bringer
der Gotik, sie bauten den Dom und das Kloster
— Meisterwerke gotischer Kunst. Sie waren
Ackermönche. Sie rodeten, verbesserten das
und Landeskunde 34. Kassel 1901. S. 90 f. (M e n-
ch e n). (Vgl. dazu Kopiar 271 a im St.-A. Mar
burg.)
E. Orth, Beiträge z. Gesch. d. Familie Orth s1914s.
C. Knetsch, Beiträge zur S ch e f f e r s ch e n Gene
alogie: Hessische Chronik 4. Darmstadt 1915, 113 st.
I. P a g e l, Benedikt S t i l l i n g in der Allgemeinen
Deutschen Biographie 36. Leipzig 1893, 247 ff.;
vgl. dazu „Der Bote aus Oberhessen" (Hessische
Landeszeitung Marburg) Nr. 9 vom 27. Februar
1910.
F. G u n d l a ch, Oatalogus proksssorum Marpurgen-
sium. Marbg. 1926 [im Drucks: Joh. u. Joh. 5z.
Kornmann, Paul Römer, L. Laß.
Abbildungen:
Vgl. Hartte in den Heimatglocken über die Ab
bildungen bei Dilich (1591 und 1605), Merian (1646)
und Meisner (1678).
Dazu 1. ein Bild des Dr. Heinr. Kornmann (f 1627
Oktober 20) mit einer Abbildung Kirchhains im
Hintergrund in der Bildersammlung des Staats
archives Marburg. 2. Gg. Landau und Al. Hennin-
ger. Das Kurfürstentum Hessen in malerischen An
sichten, Darmstadt 1860, vor S. 521.
Sanitätsrat Direktor Dr. Wickel in Haina.
Land, förderten die Landwirtschaft, die damit
verbundenen Gewerbe und das Handwerk. Sie
hatten Eisenhütten, Glashütte und Töpferei.
Von letzterer zeugt der kunstvolle Plattenbelag
im Presbyterium der Großen Kirche und eine
Konsole aus gebranntem Ton, die halb
Molch, halb Vogel, halb Mensch ist, ein phan
tastisches Wesen, wie sie die Gotik eine Zeitlang
liebte. Es ist llicht unwahrscheinlich, daß die
Töpferei, die noch in der hiesigen und der
Marburger Gegend betrieben wird, durch die
Mönche ebenfalls gefördert wurde. Ihre Güter
waren Musterwirtschaften und dienten zur Be
lehrung und als Vorbild.
Mit der Umwandlung des Klosters in ein
Hospital brachte Philipp der Großmütige, als
einer der Ersten in Deutschland, wenn nicht
überhaupt als der Erste, die Versorgung der
Geisteskranken in geordnete Bahnen und ver
besserte ihr Los ganz außerordentlich. Das ist
die dritte für die hessische Kultur und fernerhin
für ganz Deutschland bedeutsame Tatsache aus
der Geschichte Hainas.
Das Hospital war in erster Linie sür die
Landbewohner bestimmt, die keine Hospi
täler hatten. Die Kranken vom Lande wurden
alle unentgeltlich von den Einkünften des Ho
spitals unterhalten. Der Klosterbesitz war zu
diesem Zwecke fast ungeschmälert dem Hospital
geblieben. Die Geisteskranken aus den Städten
wurden nur gegen Bezahlung ausgenommen.
In stetiger Weiterentwicklung ist aus der Stif-
ZU