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starb 1713 in Kassel.*) Ein Fähnrich Borekofsky
nahm am 8. April 1689 an der Besetzung von
Fritzlar teil. Jakob Sibilsky wurde 26. Sep
tember 1708 Fähnrich im Regiment v. Wartens
leben. Kasimir, Graf Poniatowsky wurde
28. Juli 1739 Kapitän im Grenadierregiment, am
13. Oktober 1741 auf Ansuchen als Oberstleutnant
verabschiedet. Charles, Baron d'Aulnay, trotz
seiner französischen Namensform ein lutherischer
Pole, wurde 1743 Rittmeister im bayerischen
Husarenregiment Luschansky. Im österreichischen
Erbfolgekriege in Friedberg in Oberbayern ein
geschlossen, brach er in der Nacht vom 13. zum
14. Juni 1743 durch die österreichische Einschließung
durch und rettete sich mit 100 Husaren, einigen
Fußtruppen und 2 Geschützen, während die zurück
gebliebene Garnison kriegsgefangen wurde. Am
27 Juli 1743 kam er in das aus den Resten
der Husarenregimenter gebildete „Husarenkorps",
am 18. März 1744 bei. dessen Teilung in das
Husarenregiment Wegeli, später Frangipani. Am
26. Dezember 1744 wurde er aus Empfehlung
des bayerischen Fel-dmarschalls v. Seckendorfs Ritt
meister und Kommandeur der wiedererrichteten
hessischen Husarenkompagnie. 1752 wurde er wegen
Unregelmäßigkeiten in der Verwaltung der Kompa
gnie verhaftet und im November desselben Jahres
nach Bezahlung seiner Schulden aus der Haft
entlassen. Am 29. Januar 1753 erhielt er aber
doch einen ehrlichen Abschied, mit dem er in fremde
Dienste ging. Bei seinem Eintritt in die hessische
Armee hatte er bereits 23 Jahre in polnischen,
russischen, österreichischen und bayerischen Diensten
gestanden- und hatte mehrere Feldzüge mitgemacht,
zu denen im hessischen Dienste 1745/9 die Feld
züge in den Niederlanden und in Schottland kamen.
Er war mit einer geb. v. Gersdorff verheiratet,
die ein Gut im Hanauischen besaß. Wilhelm
Erdmann von Bojatsky war 1760 hessischer
Kadett, wurde in diesem Jahre zuerst Fähnrich,
dann Sekondleutnant im Regiment Prinz Anhalt
(später v. Mirbach), 1776 Premierleutnant und
19. April desselben Jahres Stabskapitün darin.
Er fiel am 22. Oktober 1776 beim Sturm auf
Fort Redbank in Amerika. August, Graf
vonPoninkh, geboren 1785 oder 86 in Breslau,
trat 1802 in preußische Dienste, in denen er als
Leutnant den Feldzug von 1806 mitmachte. Am
22. Mai 1809 wurde er Premierleutnant in der
Leibdragonerschwadron des in Böhmen geworbenen
hessischen Korps, 23. August desselben Jahres Stabs
rittmeister darin und bei Auflösung des Korps
*) Nach v. Stamford, Regiment Prinz Maximilian, S. 6,
soll er 1717 noch im Dienst gewesen sein.
am 1. Januar 1810 Sekondrittmeister im öster
reichischen Regiment Erzherzog Johann-Dragoner.
Schließlich habe ich noch über einen Tataren
namens Do sey zu berichten, der 1746 auf Befehl
des Landgrafen Friedrich I. als Kadett in die
Husarenkompagnie eingestellt und 1747 zum Kornett
befördert wurde. Er nahm an den Feldzügen 1746
in Schottland und 1747 und 48 in den Nieder
landen teil und wurde 1748 in Arnheim bei einem
ßm Wirtshaus entstanden^Strelt von dem Fähn
rich Kruse des GarderegiMntS erstochen.
Für jede ihm zukommende Ergänzung der vor
stehenden Mitteilungen aus dem Leserkreise würde
der Versasier zu aufrichtigem Danke verpflichtet sein.
Berichtigungen und Ergänzungen.
1. Franzosen?) Jean Matths Gissot
starb unvermählt. Nicht seine Nachkommen waren
es, die später im hessischen Heere dienten, sondern
diejenigen seines Neffen Jean Paul Gissot.
Zu erwähnen ist noch. Estienne de Clsment
aus dem Hause der Clsment du Voici. Am
12. Februar 1678 in Anjou geboren, wurde er
Edelknabe am hessischen Hofe in Darmstadt, ging
dann in braunschweig, cellesche Dienste, wurde
30. Oktober 1704 Kapitän im hessen-kaffelschen
Regiment zu Fuß v. Wartensleben, später Major
darin, 30. Dezember 1723 Oberst, 18. Februar 1736
Generalmajor, 2. Apr.il 1743 Generalleutnant mit
Patent vom 1. November 1742. Er kämpfte
1693—1696 in Brabant. 1701 in Holstein,
1702-1706 in Brabant. 1706-1707 in Italien,
1708-1712 in Brabant, 1734-1735 am Rhein
und an der Mosel, 1742 in Bayern. Starb als
Kommandeur der dem Kaiser Karl VII über
lassenen hessischen Auxiliartruppen am 17. Juli 1744
in Mannheim.
2. Italiener?) Giuseppe de Marescotti
reiste 1824 in Erbschaftsangelegenheilen nach
Bologna. Dort fand man ihn eines Tages tot
im Bette liegen, sein Diener hatte ihn ermordet,
über seine Verhaftung findet sich Näheres in den
von Gräfin v. d. Grüben herausgegebenen Briefen
Ralph Heathcütes Der Briefverkehr mit dem ihm
befreundeten früheren englischen Gesandten in Kaffel,
Sir Brook Taylor, hatte wohl die Verhaftung ver
anlaßt, da man darin eine staatsgefährliche Ver»
bindung mit England sah. Marescotti, der niemals
richtig deutsch sprechen lernte, war unverheiratet
und lebte .mit einer schönen Nichte zusammen.
Die schwarze Putzmacherin Sabaton in Kaffel wär
seine besondere Freundin.
') .Hrfsenland" 1912, S. 265.
') .Hrfsenland' 1913, S. 41.