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Außer den Gütern erwarb der Crbnt nach
und nach den großer: Frucht- und Weinzehnten
zu Preungesheim, den kleinen hatte der Pfarrer;
ferner zu Eckenhein: den dritten Theil des Zehnten,
wovon er später den Wein- und der: kleinen
Zehnten ebenfalls an der: Pfarrer abgab, schließ
lich in Berkersheim den Fruchtzehnten; den kleinen
und Weinzehnten hatte auch hier der Pfarrer?)
Der Zehnte wurde, wenn er eingesammelt war,
ir: die Zehntscheuer gefahrer: und vor: der: Be
ständern ausgedrofchen. 1482 betrug die Pacht
von Preungesheim 70 Achtel Korn, 20 Achtel
Weizen und 14 Achtel Hafer, welche die Bestünde:'
nach Frankfurt liefern mußten, die zu Eckenheim
19 Achtel Korn, 6 Achtel Weizer: und 25 Achtel
Hafer, die zu Berkersheim 30 Achtel Korn,
10 Achtel Weizen und 39 Achtel Hafer. Den
Zehntei: zu Berkershein: hatte der Orden im
Jahr 1369 sammt einem Theil des Zehnten zu
Preungesheim von den Brüder:: Heinrich und
Merkel von Bonames für 51 gute kleine Gulden
gekauft.
In: Jahre 1525 wurde für den Zehnten zu
Preungesheim sehr wenig geboten, „da viel Auf
ruhr unter den Bauern war und Niemand !
drauffchlagen (bieten) wollte".
Die Pächter des Hofguts zu Eckeuheim hatten
auch die Verpflichtung, weitere Fuhren zu thun.
1521 gab der Pächter 55 Achtel 1 62 eimmer**)
Korn nebst 1 Gulden und wurde dafür von
dieser Verpflichtung entbunden.
Den Weinzehuten sammelte das Dcutfchordeus-
haus selber ein. Außerdem baute es fünf Mvrgeii
Weinberg, welche in: Preuugesheimer Feld lagen,
und zwar einer am Hehler, der andere am Lauß-
berg, selbst. Zu dem Ende hatte es in Preunges
heim einen eignen Weingärtner, welcher als Lohn
erhielt: außer den: Tagelohn zu Ostern sechs Ellen
Zwilch, auf Michaelis zwei Ellen Gefiudetuch
und über das dritte Jahr sechs Ellen zu einen:
Rock. Auch durfte er den Geiz (das Laub) für
sich behalten. Im Jahr 1511 betrug der Tage
lohn nebst Dung ::. f. w. 68 Pfund. Von den
Weingärten in Berkersheim siel der dritte Theil
an das Haus.
Me ZLilter von Mruriirigsheim.
Von Bruningesheim nannte sich ein edles
Geschlecht kaiserlicher Ministerialen in der Stadt
Frankfurt, welche nicht nur in ihrem Stammort, !
sondern auch anderswo begütert waren. Schon j
*) Ten kleinen Zehnten bezog die Pfarrei dis in die
Neuzeit. 1837 wtirde er abgelöst.
**) Ein Achtel oder Malter hatte vier Tiinmer.
in: Jahr 900 finden wir einen Bru u i choJ als
Zeugen unter einer zu Trebur ansgestellten Ur
kunde, wodurch ein Graf Stefan den Ort Salz (in:
Vogelsberg) den: Hochstift Fulda überließ, 1143
einen Biederiens de Bruningesheim als Zeugen
unter der Urkunde, wodurch Kaiser Konrad III.
dem Kloster zu Selbold den Zehnten zu Langen
selbold schenkte. Die fromme Elisabeth von
Preungesheim in erster Ehe verheirathet mit
Johannes, Schultheiß von Frankfurt, in zweiter
mit Kourad von Hagen, einem Bruder des Kuno
von Münzenberg, haben wir schon oben erwähnt.
In einer Urkunde des Klosters Arnsburg vom
Jahr 1253 erscheint als Zeuge ein dominus
Friedericus de Bruningesheim. in der Zehllt-
befchreibnng des Frankfurter Bartholomäus-
stiftes vom Jahre 1255 ein Narguurdns
de Bruningesheim. welcher Güter in Bergen
befaß. An: 24. Juli 1256 verglichen sich zu
Mainz Winter und Eberwiu von Bruningesheim
mit den: Bartholomäusstift zu Frankfurt wegen
eines Nottzehuten in der Gemarkung von Bockeu-
heim. Derselbe Eberwiu verzichtete au: 6. Juni
1260 auf diesen Zehnten zu Gunsten des Stiftes.
1257 präfeutirten Bertholt) und Konrad von
Bruningeshein: einen Mainzer Domherrn zum
Pfarrer von Langendiebach, wo sie das Patronat
besaßen. 1273 erkaufte der deutsche Orden, wie
wir sahen, 15 Morgen Land von Winter von
Brennigeshein:, die dieser von Kaiser und Reich
zu Lehen trug, 1275 aber 34 Morgen Landes
von den Kindern Berthvld's von Breunigsheim.
Dieser war also gestorben. In demselben Jahr
(1. Juni) verkauften auch Giefebert von Breuuigs-
heim und feine Ehefrau Mechtildis, sowie feine
Geschwister Heinrich, Guntram, Vvlger und
Rüdiger, die Söhne Berthold's, ihren Erbbesitz,
bestehend aus einen: Hof und 34 Morgen Land
in Preungesheim, den: Orden der deutschen Herrn
zu Sachfeuhauseu. Zn: folgenden Jahre (1276)
an: 27. August bestätigte Kaiser Rudolf den von
Winter von Preungesheim und dein Orden 1273
abgeschlossenen Kaufvertrag, weil diese Reichs
te Heu waren. Heinrich von Brennigsheim führt
den Namen Tcelino und ist vielleicht der Ahn
herr der Scheline von Bergen geworden. Dies
ist nicht unwahrscheinlich, da die Herrn von
Preungesheim in einer Urkunde von 1280 dasselbe
Wappen führen wie die Schelme von Bergen,
nämlich die Schleife. Auch befaßen die Scheline
von Bergen bis zum Ende des vorigen Jahr-
9 Taf; dieser Brunichv ein Pvrfahr der Ministerialen
von Bruningsheim gewesen wäre, ist vorn Herrn Ver-
snsier nicht gesagt, weil es nicht zu erweisen ist. T. Ned.