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nach betn Inkrafttreten her bereits berührten
Übereinkunft von 1338 und deren Bestimmungen
gemäß vorkommendenfalls auch für die Zukunft 51t
leisten hatte. Aus bett damaligen Verhältnissen
heraus erklärt sich die Verstärkung der Burg
mannschaft der Malsbnrg durch Angehörige der
Familie vott Pappenheim (Rabe uttd Herbold),
die für die Jahre 1331 bis 1342 dort nach
weisbar sind.
In den Rahmen der Fehden der benachbarten
Territorialgewalten fallen vermuthlich auch solche
zwischen den Herren von der Malsburg und
andereit in der Nähe ansässigen Adelsgeschlechtern,
so den Spiegel zum Desenberge, gegen die Hermann
von der Malsburg 1333 dem Grafen Johamt von
Ziegenhain für eine entsprechende Gegettleistnitg
mit seiner Hälfte der Malsburg Hilfe zusagte.
Aus der Reihe dieser Stephan, Hermann,
Werner, Johann, Otto und Heinrich von der
Malsburg der älteren Zeit einzelne heraus
zugreifen und ttach ihren besoitderett Geistes
gaben uttd ihrer sittlichen Wesenheit näher zu
schildern, ist nicht möglich. Soviel aber steht
fest, daß sämmtliche männliche Familienglieder
stets für ihre Ansprüche aus Hab und Gut rührig
und entschlossen eingetreten sind. Mit den übrigen
mittelalterlichen Adelsgeschlechtern waren auch die
Herren von der Malsburg und ihre Vorfahren
von Schartenberg unetttwegt der Ansicht, daß
Macht und Ansehen des eigenen Hauses über
alles zu schützen sei. Die Urkunden des west
fälischen Urknndenbuches liefern schon für das
13. Jahrhundert den Beweis, daß überkommene
Rechtsansprüche wacker verfochten wurden, ohne
daß deshalb nun für den Fall des Nichtobsiegens
immer gleich zu bett Waffen gegriffen wurde,
daß vielmehr in manchen Fällen schiedsrichterliche
Entscheidung vorgezogen wurde, namentlich, wenn
aus der Gegenseite eilt Kloster stand. Unbedingt
haben die ältesten in der Geschichte bekannten
Männer der Familie von der Malsburg in
Wahrung ihrer Hausinteressen festgehalten, was
zu halten war und sich damit nach damaliger
Anschauung wohl verdient gemacht.
Traum
Einst träumt' ich von einer Sonne,
Die hat so golden gelacht,
Doch, als sie am schönsten gefunkelt,
Bin ich int Dttnkeltt erwacht. —
Noch weniger als über die Männer des Hauses
Schartenberg-Malsburg sind wir über die Frauen
unterrichtet, deren Bedeutung für die Geschichte
noch immer nicht genügend gewürdigt zu werden
pflegt, wie der treffliche Genealoge Professor
Ottokar Lorenz in der Festschrift zum Jubiläum
des Vereins „Herold" erst ganz kürzlich wieder
betont hat. Leider kennt man nur von einigen
der Schartenbergisch-Malsburgischen Damen älterer
Zeit Namen und Geschlecht. Anzunehmen ist
jedoch, daß sie fast durchweg den benachbarten
Adelsgeschlechtern Hessens, Westfalens ttitb Waldecks
angehört haben werden, so den Gropen von Guden-
burg, bett Wölfen von Gudenbnrg uttd den vott
Gudenbnrg, den vott Helsenberg, den Raben von
Pappenheim und vott Kalenberg, von Brakel und
von Büren, von Spiegel, von Zwergen, den
Dickebir und von Dalwigk, von Elben, von Buchenau
und Meisenbug. Hervorzuheben ist, daß bei bett
männlichen Angehörigen der Familie schott ver-
hältnißmäßig früh die Anschauung durchgedrungen
war, daß es ihre Sache sei, für die ihres Be
schützers beraubten Wittwen Sorge zu tragett.
Schott vom 15. Dezember 1382 stammt eine
ttoch heute ttt Elmarshausen vorhandene Urkunde,
in welcher die Brüder Gerlach und Stephan vott
der Malsburg ttttb des letzteren Söhne Stephan,
Johann und Otto Oleke, die Wittwe ihres jwr-
storbenen Bruders und Oheims Eckbrecht vott der
Malsburg, eine geborene Dickebir, durch An-
weisung von Einkünftett aus ihrett Besitzungett
zu Niederelsungen, Niederlistingen, Oberlistingen,
Obermeiser und Zwergen sicherstellten.
So zögernd sich die von der Malsburg dem
Landgrafen von Hessen angeschlossen haben, so
zuverlässige Stützen der Landgrasschaft zu Hessett
sind sie nach ihrem Uebertritt aus hessische Seite
geworden, sodaß bereits der alte Letzn er mit Fug
und Recht von ihnen sagen durfte: „Aus dem
alten «bügelt Stamm der Junckern von der
Malsburg sind viel namhaftiger, statlicher und
fürnehmer Leut kommen, so sich zu jeder Zeit in
Kriegen und Zügen wohl gehaltert."
b Wunsch.
Einst traf mich des Unglücks Woge,
Uttd als sie am wildsten geschäumt,
Da ries ich: „O, könnt' ich erwachen,
O, hätt' ich das Alles geträumt!"
Sascha Elsa.