„Auch ihm wird einst das Licht strahlen,
das allein zum ewigen Heile führt —, der Herr
ist mächtig/'
„O, wäre es", sagte sie leise und innig.
Erschreckt fuhr sie zusannuen, und auch Wilbod
horchte auf, — eiliger Hufschlag uud zoruige
—!
Des Pögleins Kied.
Es gingen zwei an einem Frühlingstag
Zusammen spazieren im grünen Hag.
Sie hatten sich lange von Herzen lieb
Und dachten, daß es immer so blieb'!
Von Liebe gesprochen hat er zwar nicht,
Doch Liebesglück lag auf beider Gesicht.
Aber heute war es bei ihm bestimmt:
Der Funken, der unter der Asche glimmt,
Soll schlagen zur hellen Flamme empor.
Wenn die Werbung erreicht des Liebchens Ohr.
Er hatte sich alles wohl überlegt,
Und von seinem Wort ward er selbst bewegt.
Nun waren sie beide so ganz allein,
Es konnte ihm gar nichts erwünschter sein.
Doch verweht war das einstudirte Wort,
Die schöne Rede —, un Nu ist sie fort.
In des Liebchens Auge er Liebe las,
Und seiner Werbung gar bald er vergaß.
Da singt ein Vöglein in Liebe und Lust
Dem horchenden Weibchen aus voller Brust.
Und wie das Vöglein in den Zweigen singt,
Dem Jüngling das Wort aus der Kehle dringt.
Jetzt klingt es natürlich, nicht einstudirt,
Das Wort hatte er zuvor nicht probirt.
Und die Jungfrau sinkt in verschämter Lust
Dem geliebten Jüngling still an die Brust.
Ach, wenn das Vöglein im Garten nicht war,
Sie blieben sich fern wohl noch manches Jahr.
tz-tard Kiskamp.
Dahnstted.
(Schwälmer Mundart.)
(Nach der Melodie: Wo e kleins Hüttle steht.)
Bo mer in Baß nur het
Es ööch in Speelmann;
O bo in Speelmann stet,
Do es es schie.
Dahnze wonn
Gret ö Kon,
Annekin
Ö de Hin. *)
Dos es net botzig,
Nee, dos es schie.
Stimmen, welche die Rosse zu rasender Eile an
trieben, klangen an ihr Ohr.
Hilda glitt vom Rosse, unfähig, sich auf seinem
Rücken zu halten. Schwach rief sie: „Eile
fort —, sie kommen."
Doch ruhig blieb der Jüngling stehen.
(Fortsetzung folgt.)
Läß mer die jong Leiht
Dahnze ö Senge,
Da es kemmt bahl die Zeiht,
Die do net schie.
Dahnze see,
Lache see,
Frew h es Dich
So bie mich,
Dos es net botzig,
Nee, dos es schie.
Sah nür die Vehlche v,
Seng see net lostig,
Frieh ö spät seelefroh?
Es dos net schie?
Mäul mer net,
Nee, mach met,
Hahl de Schrett. —
Gück, es get!
Dos es net botzig,
Nee, dos es schie. Kurt Wuyn.
*) höret. 2 ) Tanzen wollen Grete und Konrad, Anna
Kunigunde und der Heinrich. *) freu'.
Aus Heimach und Fremde.
In der M o u a t $ ü e r f a nt nt l u n g des Vereins
für hessische Geschichte und Landeskunde
am 29. Februar, theilte der Vorsitzende, Major von
Stamford, mit, daß die diesjährige Hauptversammlung
des Vereins am 28., 29. und 30. Juli in Esch Wege
stattfinden werde. Hiernach hielt der Rittmeister a.D.
Gustav Freiherr von P a p p e n h e i m von
Marburg den angekündigten Vortrag Uber den ^Frei
herrn Alfred Otto Rabe von Pappenheim, seine
Dienstzeit in der kurhessischen Garde du Corps, seine
Erlebnisse im russischen Dienste und seine Erinnerungen
aus der Goethezeit in Weimar". Nach Schluß des
Vortrags stattete der Vorsitzende dem Redener den
Dank des Vereins ab.
Der ständischen Landes bibliothek zu
Kassel wurden in der Zeit vom 26. Februar 1891
bis Ende desselben Jahres nicht weniger als 3661
Bände zum Geschenke überwiesen, unter denen sich
recht viele äußerst werthvolle Werke befinden. Es
ist dies ein neuer Beweis für die Beliebtheit, deren sich