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5. Los fösiles terciarios i cuartarios de Chile,
1887. Auf Kosten der Chilenischen Regierung. Es
erschien anch in Deutscher Sprache.
6. Zahlreiche Botanische Arbeiten in der „Linnaea“
und der Botanischen Zeitung sowie der „Gartenflora“.
7. Zoologische Arbeilen der verschiedensten Art in
Wichmann's Archiv für Naturgeschichte, in der Zeit
schrift der gesammten Naturwissenschaften, in der
Stettiner cntomologischcn Zeitung und den inalako-
zoologischen Blättern.
8. In den „Anales de la Universidad de Chile“
Publicirte er zahlreiche Arbeiten über Zoologie,
Botanik, Archaeologie und Geographie.
9. In Petermanns geographischen Mittheilungen
publicirte er eine ganze Anzahl geographischer Arbeiten
und kurzer Notizen.
10. Eine Menge kürzerer und längerer Artikel
verschiedensten Inhalts für mehrere Zeitungen; geo
logische und Paläontologische Aufsätze in Leonhardt
und Bronns Jahrbuch für Mineralogie, Geologie
und Petrefaktcnkunde.
11. An Schulbüchern schrieb er:
a. Elementos de Historia Natural, 4 Auflagen,
1864, 1872, 1878. 1885.
b. Elementos de Botänika 1869. —•
Ueber die Festlichkeiten, welche zu Ehren Dr.
Rudolf A. Philippi's an dessen 80. Geburts
tage von den Deutschen Santiago's veranstaltet
worden waren, geben die Valparaisoer „Deutsche
Nachrichten" ausführlichenBericht. Wir entnehmen
ihm, daß am Vorabend, Donnerstag den 13. Seht.,
dem Gefeierten ein großer Fackelzug gebracht
wurde, der sich unter Vortragung deutscher und
chilenischer Fahnen von der Quinta Normal nach
der Philippi'schen Wohnung bewegte. Nachdem
der Gesangverein „Frohsinn" im Chor „Das ist
der Tag des Herrn" vorgetragen hatte, richtete
Direktor Karl Rudolph eine Ansprache an den
Jubilar und überreichte demselben eine Glück
wunschadresse, deren Wortlaut wir unten wieder
geben. Dr. Philippi antwortete tief bewegt. Im
Namen der pharmaceutischen Gesellschaft über
reichten die Herrn Klein und Jancke ein Diplom,
in welchem der Jubilar zum Ehrenmitglied
dieser Gesellschaft ernannt wird. Das Schluß
wort sprach Herr Schlüter. In den Pausen
sang der Verein „Frohsinn" entsprechende Lieder
und bei dem Löschen der Fackeln tönte „Es
braust ein Ruf wie Donnerhall,, sowie die
chilenische Nationalhymne durch die Nacht. Im
Restaurant der Quinta Normal herrschte bis zu
vorgerückter Stunde ein reges Treiben.
Um das Gelingen der Feier haben sich die
Herren Hügel, Janoskowscki und Schwab be
sonders verdient gemacht. Als ein äußeres
Zeichen der großen Verehrung, welche der geehrte
Greis in chilenischen Kreisen genießt, möge
dankend erwähnt werden, daß der General Barbosa
für die Feier selbst, wie für das ihr nachfolgende
Beisammensein der Deutschen, ein Musikcorps
unentgeltlich zur Verfügung gestellt hat.
Die Adresse, welche der Direktor Karl Rudolph
im Namen der Deutschen verlesen und dem
Jubilar überreicht hat, lautet:
„Hochverehrter Herr Doktor!
Theuerster Landsmann und Veteran!
In freudiger Bewegung nahen sich Ihnen
heute, am Vorabend Ihres achtzigsten Geburts
tages, die Deutschen Chiles, um an der fried
lichen Schwelle Ihres Hauses den Gefühlen auf
richtigster Hochachtung wohlgemeinten Ausdruck
zu geben, mit gerechtem Stolz zugleich und dank
barer Ergebung in den Willen der Vorsehung,
die es gütig gefügt hat, daß wir einen der Aus
erwähltesten in unverminderter Frische und
Schaffenskraft an diesem seltenen Feste begrüßen
dürfen, einen Greis, dessen Silberhaar der Lor
beer deutscher Forschung und Wissenschaft ziert.
Dankend bezeugen wir vor Ihnen in dieser
feierlichen Stunde, der deutschen Jugend zum
Vermächtniß, daß, wie Ihr Haus stets ein
leuchtendes Vorbild deutschen Wesens in der
Fremde gewesen ist, so Sie selbst uns allen das
edle Beispiel schlichter Größe gegeben haben,
für uns eine Ermunterung in guten, ein Trost
in schlimmen Tagen.
Sie, hochverehrter Greis, den wir heute feiern,
haben anspruchlos und bescheiden in den Tagen
des Glücks, mit milder Heiterkeit auch des Lebens
Widerwärtigkeiten überstanden, haben durch Wort
und That dem Kleinmuth und der Verzagtheit
gewehrt.
Deren sind gar viele, die mittelbar und un
mittelbar Ihnen Hilfe und Belehrung ver
danken, die Ihre Güte zu Schuldnern und Ihre
rastlose Aufopferung zu ehrlichen Freunden ge
macht. Sie alle entbieten Ihnen heute dank
bewegt ihren Gruß und ihre feierlichen Segens
wünsche für Ihre fernere Wohlfahrt und Ihres
ganzen Hauses ungetrübtes Glück.
Gestatten Sie, hochverehrter Herr, diesen
schlichten Ausdruck unserer Huldigung mit der
Versicherung, daß Ihr Name dereinst fortleben
soll in ehrendem Gedächtniß, so lange es Deutsche
in Chile giebt!" —
Am Vormittage des 15. Septembers veran
staltete die deutsche Schule Santiagos unter
der Leitung ihres bewährten Direktors Rudolph,
eine öffentliche musikalisch-deklamatorische Fest
feier, zu der auch unser Veteran der deutschen
Schulmänner geladen und erschienen war. Doktor
Philippi war in früheren Jahren Direktor und
Lehrer der ersten deutschen Schule Santiagos ge
wesen, die mit der Anstalt des Herrn Rudolph