beiden Langseiten des Hochgrabes sind hessische
und, würtembergische Wappen angebracht, eine
Inschrift ist daran nicht vorhanden.
7. Landgraf Heinrich III. von Oberhessen,
starb am 13. Januar 1483. Er ist in voller
Rüstung wie sein Bruder Ludwig II. dargestellt.
Der obere Rand des Grabmals trägt folgende
Umschrift: Anno Domini MoCOCLXXXIII oF
den achtzeynden dage starb der hochgeborn
erluchtige furste Landgraf Heynrich tzus Hess-
zen, graff tzu Katzenelnbogen tzu Dyeétz tzu
Tzegen .., tzu Nydde.
8., Landgraf Wilhelm II. von Hessen, Sohn
Ludwigs II., starb am 11. Juli 1509. Sein
aus Alabaster verfertigtes Hochgrab hat weder
Inschrift noch Jahreszahl. Oben auf liegt der
Landgraf als geharnischter Ritter in voller Rüstung
mit aufgeschlagenem Visir, unten von allen Seiten
sichtbar auf einer Matte gebettet sein in Ver—
wesung begriffener Leichnam, dessen Brust und
Leib Schlangen durchwühlen, waͤhrend auf und
neben ihm Kröten und kidechsen herumkriechen.
Dieses Grabmal hat man lange für dasjenige
Wilhelms III. gehalten und ausgegeben, und
zwar wegen einer nur in ihrem Eingange histo—
risch begründeten Sage. Diese lautet: Landgraf
Wilhelm III. habe sich am 6. August 1409 auf
der Jagd verirrt, sei vom Pferde gestürzt
und am 16. Februar 1500 in dem Zustande
aufgefunden worden, wie ihn das Bild zeige
Der Landgraf war im August j. J. wirklich ver—
mißt, allein er erschien wieder und lebte noch
bis zum 17. Februar 1500. An diesem Tage
starb er nach kurzem Krankenlager auf dem
Schlosse Rauschenberg infolge eines Sturzes vom
Pferde auf der Jagd im nahen Burgwalde.
9., Heinrich und Elisabeth, Landgraf
Hermanns des Gelehrten (f7 d. 10 Juni 1418)
Kinder. Junker Heinrich starb am 13. und seine
Schwester am 22. Juli. 1394.
10.. Margarethe von Nürnberg, zweite
Gemahlin Landgraf Hermanns des Gelehrten,
starb am 17. Januar 1406 und ihr Sohn Her—⸗
mann starb an demselben Tage. Zu den Fuͤßen
beider ist das hohenzollernsche und hefsische Wappen
angebracht.
Die Deckplatten der Hochgräber 9 und 10
lagen bis zur Restauration auf dem Fußboden
im nördlichen Seitenschiff.
11., Heinrich, genannt der Ungehorsame,
Sohn Heinrichs J., starb am 28. August 1298.
Der Grabstein trägt folgende Umschrift:
Anno Domini MCCXCVIII in vigilia bar-
tholomei Henricus domicellus lautgravius
junior.
d. h.
Im Jahr des Herrn 1298 in der Vigilie des
—
67
—
Bartholomäus (23. August) starb Junker Hein—
rich Landgraf, der jüngere.
12. Landgraf Wilhelm J., Bruder Wilhelms
II. starb am 8. Februar 1515. Der Grabstein
stellt den Landgrafen in voller Rüstung dar, ist
aber unvollendet.
13. Elisabeth, Tochter Landgraf Wilhelms
II. Die Inschrift am Grabstein lauͤtet folgender—
maßen: Von Gotz Gnaden Fraw Elisabeth ge—
borne Landgrefin zu Hessen, weiland Herzog
Hansen zu Sachsen verlassene Witwe in Goh—
verscheid den 6. Decembris im Jor 1588 der
Selen Got gnedig seie.
14., Anna von Katzenelnbogen, Gemahlin
vandgraf Heinrichs III.,“ starb am 19. Februar
1494. An den in den Grabstein eingelassenen
nessingenen Platten steht folgende Inschrift:
Anno domini MoCCCCGCXCIIII dess dontag
nach Sant Valtins tag starb die Irluchtè
rochgeborn furstin und fraw Anna geborn
on katzenelnbogen und dietz lantgreftyn zu
Jessen wittwe, der Selen got gnedig sin
welle.
15., Jo lan da von Lothringen, erste Gemahlin
randgraf Wilhelms II., starb am 21 Mai 1500.
Dder Grabstein trägt folgende Umschrift: Anno
somini MioCCCOß XXI mensis may obut
Ilustris domina jolanda lotringii et bare
lucissa etc. legitima quondam illustris prinzipis
et domini domini Wilhelmi lantgravii hassie
comitis in kKatzenelnbogen, dietz, zegenhain
et nidde conuirs.
d. h.
Im Jahr des Herrn 1500 am 21. des Monats
Mai starb die erlauchte Frau Jolanda, Herzogin
in Lothringen und Bar ?c. weiland eheliche Ge—
nahlin des erlauchten Fürsten und Herrn, des
Herxn Wilhelm Landgrafen von Hessen, Grafen
zu Katzenelnbogen, Dietz, Ziegenhasm und Nidda.
16., Landgraf Wilhelm III. von Oberhessen,
Sohn, Heinrichs III. starb am 17. Februar 1500.
Die Umschrift am Grabstein lautet folgender—
naßen: Anno domini MooCOoo uf den moν.
lag nach dant valentin starp der erluchtige
nochgeboren forst und her her wilhelm lan
graf zu Hessen, graff zu katzenelnbogen zu
ciegenhain zu diet- vnd zu nidda.
Die Grabsteine 15 und 16, in deren Mitte
Wappen und an den 4 Ecken Verzierungen auf
broncene Platten eingelassen sind verdanken ihren
Ursprung einem und demselben Meister.
17., Anna von Mecklenburg, zweite Gemahlin
Wilhelms II., starb am 6.“Mai 1525. An
hrem Grabstein steht folgende Inschrift:
Ossa sub hoc tumulo dunt condita Prinzipis
Annae
UMeggelburgensie quae fuit orta duce.