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zum Ausdruck, welche der junge Prinz von Branden- '
bürg aus an seine Mutter, die Königin Sophie
Dorothea geschrieben hat. Zwei davon sind deutscher,
einer in französischer Sprache geschrieben und trageil .
das Datum 1. Oktober 1721, bezw. 18. Mai H22
und 10. Mai 1723. Auch diese befinden sich in der
hiesigen Landesbibliothek. Die Redaktion der „deutschen
Rundschau" bemerkt zu den: Aufsätze, daß er ihr
aus dem Nachlasse des verstorbenen Dr. Duncker mit- !
getheilt worden sei und fügt weiter hinzu: „Es war '
das Letzte, was unser früh geschiedener, bis zu seinem
Tode rastlos thätiger Mitarbeiter geschrieben hat. ,
Was bestimmt war, ein Erinnerungsblatt an des
großen Königs 100jähr. Sterbetag 311 werden, den
Duncker nicht mehr erlebte, das geben wir nun hier
mit dem wehmüthigen Gefühl, daß es zum Er
innerungsblatt an ihn selber geworden."" A. !
^ * *
Im Drucke befindet sich eine G e d i ch t s a m m l u n g
unserer Mitarbeiterin N a 1 a l y von E s ch st r n t h. 1
Das Buch wird unter dem Titel „Wegekraut" !
im Verlage von Pierson (Dresden) erscheinen.
Die Verfasserin hat die Freundlichkeit gehabt, uns
eine Anzahl der im Erscheinen begriffenen Gedichte .
zur Einsicht zn übergeben; wir werden uns gestatten *
einige derselben zu veröffentlichen und theilen schon
heute eine kleine Probe mit. Auf „Wegekrant" !
kommen wir natürlich noch zn sprechen, sobald es
erschienen ist. * * it.
*
„Die Weltstellung England s, namentlich ,
mit Bezug auf Rußland, militärisch-politisch beleuchtet -
von Otto Wachs, königl. preuß. Major a. D. Mit j
7 Karten. Kassel, Verlag von Theodor Fischer 1886." i
Schon längst droht der Zusammenstoß der zwei <
Weltmächte in Asien um den Kampfpreis des Wunder
landes Indien. Schritt für Schritt sieht man das
Czarenreich seine Vorposten gegen die trennende
Schranke in Centralasien vorschieben und die Frage
ist gerechtfertigt, welcher der beiden Gewaltigen die
größere Aussicht habe auf Sieg und Behauptung des
Preises. Der Verfasser vorliegender Schrift hat >
nach eingehenden Studien die gegenwärtige Stellung
der beiden Mächte gezeichnet und durch die Darlegung
ihrer Kampfesmittel dem Leser die Grundlage und
Anhalte gewährt, um sich ein eigenes llrtheil zu bil
den. Wir sehen, wie die kolossale Ländermasse des
russischen Reiches dennoch in Hinsicht auf die Oceane, .
das Gebiet des Wettbewerbes im Handel und dadurch
blühender Stärke der Staaten, sich in eingeschnürter ,
und abgeschlossener Lage befindet, während England
e einem Polypen mit Riesenarmen, von seiner
im Meere aus das Beste sich zugeeignet hat,
was der Erdball trägt. Ein Naturgesetz treibt also ,
das Ruffenthum an, die Mängel seiner kontinentalen j
Machtlage auszugleichen; seine Expansionskraft ist
noch nicht erschöpft und das Mittel, sich geltend zu !
machen, dre Armee, in der Verfassung, nach Asien j
hinein Alles unternehmen zu können. Dagegen zeigt
Englands Heer seit Jahrzehnten sich tief unter der
Verantwortlicher Redakteur F. Zw eng er.
Bedeutung, welche die ungemesscmn Ansprüche des>
Staates von demselben fordern müßten und in nicht
ferner Zukunft wohl arrh im höchsten Maße fordern
werden. Auch in der Flotte des einst meerbeherrschen
den Reiches zeigt sich der Niedergang und so vermag,
der Freund Englands, für welches die vorliegende
Schrift ein ernster Mahnruf ist, nichts Trostreiches
für künftige Zeiten zu erblicken.
Im Interesse des gebotenen vielen Guten wäre
eine einfachere Schreibart zu wünschen gewesen; das
Bestreben, Kraftausdrücke anzuwenden, trägt nicht zu
größerer Klarheit bei, führt auch leicht ans Abwege..
* :j; V. St.
Gerade hier in diesem Blatte, das der Pflege hes
sischer Literatur und Geschichte gewidmet ist,' dürfte
es angebracht sein, ans ein bei Heinrich Minden
(Dresden und Leipzig) erschienenes Werk unseres
heimischen Dichters und Schriftstellers Franz
Tre l t e r, — „G e la" , ein Bild aus deutscher Vor
zeit — hinzuweisen, um so mehr, als der Haupt-
schauplatz des darin entwickelten Romans das Land
unserer Urväter, der Chatten, ist und der Held des
selben diesem Stamme angehört. Bewnndernswerth»
ist es, wie der Verfasser das Zeitkolorit in der Art
seiner Darstellung zu wahren verstanden hat, das
von den eingehendsten Studien beredtes Zeugniß-
ablegt. Die Schilderungen sind ungemein lebendig
und fesselnd, ja der Schluß: die Schlacht im Teuto
burger Walde, in der die römischen Legionen von
dem Chernskerfürsten Arminius unter hervorragender
Mitwirkung der Chatten vernichtet werden, erhebt
sich zu förmlich dramatischer Kraft. Man glaubt
den Gang der Kampfentwickelung vor sich zu sehen.
Das merkt man dem vortrefflichen Buch unbedingt
an. daß ein echt hessisches nud echt deutsches Herz in
der Brust seines Verfassers schlägt.
Srikstasteu.
11. X. M a r b u r g. Politik wird bei uns nicht ge
trieben; aus diesem Grunde ist Ihre Einsendung unver
wendbar. Behufs Rücksendung bitten wir um nähree Adresse.
1. 2. 3. in 8. Das Gedicht „Dem Hessen land" würden
wir verwenden; doch müssen wir noch nähere Rücksprache
wegen einiger ganz nothwendiger Abänderungen nehmen.
Weitere Einsendungen sehen nur gern entgegen.
AI. H. Melsungen. Darum keine Feindschaft nicht!
Wer werden rms künftig streng an Ihren Wunsch halten.
L. M No rdh ansen. In Nr. h und 6. Brieflich
erhalten Sie noch nähere Nachricht.
K. X. Kesselstadt. Verbindlichsten Dank für Ihre
gütige Bemühung im Interesse unserer Zeitschrift und
freundlichsten Gruß
L. X. Hanau. Die bereits erwähnten Beitrüge von
Hanauer Mitarbeitern werden ans technischen Gründen
erst in der nächsten Nummer zimr Abdrucke gelangen.
JD0- Die Nummer 1 des „Hessenland" ist jetzt in neuer
Austage erschienen. Wir versenden dieselbe mit der heutigen
Nummer an diejenigen Abonnenten, welchen sie noch nicht
zugegangen ist. Sollte dabei, wie dies leicht möglich ist, eitt
Versehen unterlaufen, so bitten wir, sich deshalb an den
unterzeichneten Redakteur zn wenden. Zwenger.
Druck und Verlag von F. Zwenger in Kassel.