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stets für das Regiment gesorgt habe, Sie haben früher
die Berichte selbst gelesen, die ich über Sie gemacht
habe und jetzt habe ich noch bester für Sie gesorgt,
in Ihrem Vaterlande werden Sie schwerlich so belohnt
werden."
„Siehe, lieber Bruder, so mußte ich einen Mann
kränken, den ich so innig verehrte. Wie es scheint,
betrachtet man uns immer noch als Franzosen, weil
wir einen westphälischen König haben und vergißt
dabei, daß wir echte Deutsche sind und unser Vaterland
ebenso lieben, wie jeder Franzose das seinige." —
Bauer wurde dann im Jahre 1814 bei seiner Rück
kehr in die Heimath, als Kapitain im Regiment
Landgraf in kurhessischen Diensten, welche er im Jahre
1806 als Secondelieutenant im Regiment Wurmb
verlassen hatte, wieder angestellt, auf Verwendung
des damaligen Kurprinzen aber schon nach 8 Tagen
zum Major befördert und hat sein an kriegerischer
Thätigkeit so reiches Leben am 30. Juni 1851 als
knrhessischer Generallieutenant geendet.
N.-L.
Mit steigendem Jntereffe haben wir die kürzlich
im Verlage von Fr. König's Buchhandlung in Hanau
erschienene, von uns bereits erwähnte Schrift „Kurze
Geschichte des Kreises und der Stadt
Hanau nebst einer chronologischen Ueber
sicht der Haupt-Ereignisse-, allen Freunden
der Heimath gewidmet von W. I u n g h a n s, Pfarrer,
Vorsitzender des Hanauer Bezirksvereins für hessische
Geschichte und Landeskunde, gelesen. Das Buch ist,
wie der Verfasser in dem Vorworte schreibt, aus
einer Anzahl kleiner Aufsätze entstanden, welche nach
und nach in verschiedenen Jahrgängen des „Hanauer
Anzeigers- erschienen sind. Jene hat er dann zu
einer Geschichte der Stadt Hanau und Umgegend
umgeschaffen und durch Zusätze erweitert. Der Ver-
faffer, bekanntlich einer der gründlichsten Forscher
auf dem Gebiete der Geschichte Hanaus, verfügt über
ein reiches Misten und schöpfte aus der Fülle des
selben, indem er die vorliegende Geschichte Hanaus
zusammenstellte. Klarheit der Auffaffung, Frische der
Darstellung zeichnen das Merkchen Vortheilhaft aus
und gewähren ihm durch diese Eigenschaften den Vor
zug vor der sonst recht brauchbaren Geschichte Hanaus
von Karl Arnd, deren Werth wir durchaus nicht
verkennen. Hatte Arnd mehr die volkswirthschaft-
lichen Berhältniffe berücksichtigt, so hat Junghans
mehr sein Augenmerk auf die kulturelle Seite ge
richtet und dafür sind wir ihm zu aufrichtigem Danke
verpflichtet, denn viel Neues und Interessantes hat
er hier zu Tage gefördert. Wie diese Schrift ganz
dazu geeignet ist, jeden Hanauer anzuheimeln, so
wird sie auch jeden Freund der Speeialgeschichte in
hohem Grade interessiren und befriedigen. Sie ver
dient nach Form und nach Inhalt Nachahmung auch
für andere Städte und Bezirke unseres engeren Vater
landes, denn gerade an solchen Specialgeschichten ist
unser Hestenland verhältnißmäßig noch arm.
Ihrem Inhalte nach zerfällt die Geschichte Hanaus
von Junghans in folgende Abtheilungen: Die Ent
stehung und das allmälige Wachsthum der Stadt
Hanau; Bruchstücke aus der Geschichte der Stadt
Hanau; Kulturbilder aus Hanaus Vorzeit; kurze
Geschichte der Flecken und Dörfer der Kreises Hanau;
die Klöster und geistlichen Stifter Hanaus und der
Umgegend; chronologische Uebersicht der Hauptereignisse
aus der Hanauer Geschichte, die bis zum 1. August
1887 fortgeführt ist.
Wir können die vom Verleger auch äußerlich schön
ausgestattete Schrift von Junghans, dem hochgeschätzten
Mitarbeiter unserer Zeitschrift „Hestenland-, dem
diese mehrere vortreffliche historische Aufsätze verdankt,
allen, die sich für hessische Geschichte interessiren, auf
das Beste empfehlen. A. I.
Briefkasten.
„ F. St. Kassel. Vorbehaltlich einiger nothwendiger
Änderungen das Eingesandte angenommen. Die Anfrage,
welche Ihr Brief enthält, soll bald beantwortet werden.
J. L. Kassel; K. F. Kassel. Wird verwandt.
F. S. Kassel. Der betr. Aufsatz ist an die bezeichnete
Stelle abgegeben worden; sobald Entscheidung vorliegt,
wird dieselbe Ihnen mitgetheilt.
8. in A. bei Kassel. Das eingesandte Gedicht ist sehr
schwächlich und unreif; so leicht ist das Dichten nicht,
wie Sie sich vorzustellen scheinen.
K. N. Kesselstadt. Sie werden noch einige Zeit sich
gedulden müssen, bis wir die Prüfung vorgenommen
haben. Dann erhalten Sie sofort Nachricht. Freundlichen
Gruß!
M. W. in Berlin. Darüber können wir keine Aus
kunft ertheilen.
Dr. P. T. München. Die Besprechung erscheint in
einer der nächsten Nummern des „Hessenlanoes".
Berichtigungen.
In dem Aussatze in früherer Nummer „Belagerte Hessen"
muß es für Badajoz nicht 1811 sondern 1812 heißen.
Auch hatten beide heutige Regimenter Nr. N7 und 118
in ihren alten Stämmen Anteil an der rühmlichen Tat.
In dem Nekrolog in unserer letzten Nummer lies Seite
274 in der zweiten Spalte Zeile 5 v. u. „Fremde", statt
„Freunde" und in der ersten Spalte auf S. 275 Zeile
4 v. o. „während" statt „wodurch."
Etwaige Unregelmäßigkeiten in der Zustellung
der einzelnen Nummern des „Heffenlandcs" bitten
wir bei der Redaktion, Jordanstraße 15, oder in
der Friedr. Scheel'schcnBuchdruckerei, Schloßplatz 4,
anzumelden, damit alsbald Abhilfe erfolgen kan«.
Auch ersuchen wir die geehrte« Abonnenten, uns
von etwaigem Wohnungswechsel möglichst bald
Kenntniß zn geben, damtt eine Unterbrechung
in der Zustellung unserer Zeitschrift vermiede«
wird.
Verantwortlicher Redakteur und Berleger F. Zwenger in Kaffel. — Druck von Friedr. Scheel in Kaffel.